In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Kleine, Gustav
* 19.3.1896 ✝ 29.12.1958
Geboren am 19. März 1896 in Zörbig/Krs. Bitterfeld; Bürogehilfe in Bernsdorf/Thüringen. Im Ersten Weltkrieg Soldat, kam im September 1919 nach Rahnsdorf bei Berlin. Dort zuerst beim Gemeindevorstand tätig, 1920 wurde er bei der Eingemeindung von Rahnsdorf vom Bezirksamt Berlin-Köpenick übernommen. Er war Mitglied der KPD und Mitbegründer der Reichsgewerkschaft deutscher Kommunalbeamter, 2.Vorsitzender des Beamtenrates im Bezirksamt Berlin-Köpenick und wurde 1929 in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Am 12.März 1933 Wiederwahl, er durfte das Mandat jedoch nicht mehr wahrnehmen. Von 1927 bis 1930 Polleiter der KPD in Berlin-Köpenick und Mitglied der erweiterten BL Berlin-Brandenburg. 1933 in der Nacht des Reichstagsbrandes festgenommen, kam er nach sechs Wochen frei. Kleine war bis 1936 arbeitslos, dann Inspektor bei einer Versicherung, von 1939 bis 1940 Sanitäter bei der Wehrmacht. Im Zuge der Aktion »Gewitter« im August 1944 wurde er verhaftet, nur kurz im Polizeipräsidium Berlin festgehalten und wegen einer akuten Tuberkulose-Erkrankung freigelassen. Am 5.Mai 1945 vom sowjetischen Kommandanten als Bezirksbürgermeister von Köpenick eingesetzt, veranstaltete er im Juni 1945 eine erste Gedenkfeier für die Opfer der »Köpenicker Blutwoche«. Wieder Mitglied der KPD, 1946 der SED, wurde er im Dezember zum stellvertretenden Bezirksbürgermeister von Köpenick gewählt. Gustav Kleine starb am 29.Dezember 1958 in Ost-Berlin.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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