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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Klinger, Leo

* 19.2.1890

Geboren am 19. Februar 1890 in Danzig, Volksschule, 1903 Übersiedlung der Familie nach Ostpreußen, Lehre und Arbeit als Tischler in Heilsberg/Ostpr.. Ab 1908 Mitglied des Deutschen Holzarbeiter Verbandes (DHV) und des sozialdemokratischen Wahlvereins in Königsberg. 1909 wegen politischer Tätigkeit entlassen, anschließend Wanderschaft durch Österreich und der Schweiz. Vom 1.10.1909 bis 15.8.1910 stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Arbeitervereins in Basel. 1910 Rückkehr nach Heilsberg, 1911 bis 1913 Militärdienst in Königsberg. 1914 bis 1919 Kriegsteilnehmer, im Ersten Weltkrieg Verbindungsmann der Spartakusgruppe in Danzig. Klinger war Delegierter des Gründungsparteitages der KPD Ende 1918 sowie auf dem III. und V. Parteitag der KPD 1920. Der Vereinigungsparteitag mit der USPD und der VII. Parteitag 1921 wählten ihn für Danzig in den Zentralausschuss. Vom 1.10.1920 bis 1.8.1922 hauptamtlicher Parteisekretär der VKPD in Danzig. 1922 lehnte er die Parteilinie ab und wurde als Oppositioneller aus der KPD ausgeschlossen. Er wurde 1. Vorsitzender der Ortsgruppe Heilsberg des Holzarbeiter Verbandes, ferner Vorsitzender im Freidenkerverband. Von Januar 1920 bis Januar 1924 Mitglied des ADGB-Vorstands in Danzig und bis Anfang 1926 2. Bevollmächtigter im Holzarbeiterverband Danzig. Ende 1925 Wahl zum 1. besoldeten Vorsitzenden der Ortsgruppe Königsberg/Ostpr. des Deutschen Holzarbeiter Verbandes, bis 1933 in dieser Funktion. Ab 1929 Mitglied der SPD, zeitweise auch Stadtverordneter der SPD in Königsberg. Von Juli bis November 1933 Haft im Arbeitslager Tiedmannsdorf/Ostpr., anschließend Arbeit als Handlungsgehilfe und Lagerarbeiter. 1945 bis 1948 Landarbeiter in Ostpreußen bzw. Hausmeister im Gebietskrankenhaus Ripkau-Wehlaus/Ostpr. bzw. Kaliningrad. Ende 1948 Übersiedlung in die SBZ, ab 1949 Mitglied der SED und des FDGB, Sachbearbeiter des Mitteilungsblattes „Der Holzarbeiter“, zeitweise Leiter der Abteilung Presse beim ZV der IG Bau Holz.

 

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten