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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Knab, Peter Alois

* 23.12.1895 ✝ 22.7.1963

Geboren am 23. Dezember 1895 in Köln, Sohn eines Schreiners. Besuch des Lehrerseminars, während des Krieges Soldat, dabei schwer verwundet. 1918 Mitglied der USPD, Schriftführer der Kölner Ortsgruppe, 1920 mit der linken USPD Übertritt zur KPD und stellvertretender Vorsitzender der Kölner Ortsgruppe. Knab war Lehrer an einer weltlichen Schule in Köln. Nach dem Ausschluß Paul Levis aus der KPD Mitglied der KAG, einer der Initiatoren des »Putsches« gegen die KPD-Zeitung »Sozialistische Republik«. Mit der KAG zunächst Mitglied der USPD, kehrte aber 1922 in die KPD zurück. Von 1924 an Mitglied der BL Mittelrhein und Abgeordneter des Provinziallandtages der Rheinprovinz sowie bis 1927 Kölner Stadtverordneter. Bei der Wahl im Mai 1924 kandidierte Knab auf der Reichsliste der KPD, wurde zunächst nicht gewählt, rückte nach dem Ausscheiden Friedrich Jendroschs im September 1924 in den Reichstag nach, dem er bis zur Auflösung im Oktober 1924 angehörte. Im Dezember 1924 nicht wiedergewählt. Nach dem »Offenen Brief« 1925 schloß sich Knab der linken Opposition an und mußte im Juli 1926 alle Ämter in der Partei niederlegen. Er trat im Dezember 1927 aus der Partei aus, angeblich nicht nur aus politischen Gründen (im November 1927 wurden ihm finanzielle Verfehlungen vorgeworfen). Dann war Knab nicht mehr politisch aktiv, hielt aber Verbindung zu linken Kreisen. Nach 1933 einige Zeit inhaftiert, wurde er Ende der dreißiger Jahre Mitglied der NSDAP, um seinen Lehrerberuf weiter ausüben zu können. Gleichzeitig soll er sich aber in einer Widerstandsgruppe betätigt haben. Nach 1945 war Knab in keiner Partei mehr organisiert, bekam erst nach langen juristischen Kämpfen eine Wiedergutmachung. Er war Vorsitzender des Bürgervereins in Köln-Höhenhaus und wohnte seit seiner Pensionierung Ende 1953 in Enkirch/Mosel, wo Peter Alois Knab am 22.Juli 1963 starb.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten