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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Knepler, Georg

* 21.12.1906 ✝ 14.1.2003

Geb. in Wien in einer jüd. Fam.; Vater Komponist Paul K.; Volksschule u. Gymnasium in Wien; seit 1926 Studium des Klavierspiels u. der Musikwiss. in Wien; ab 1929 Korrepetitor u. Kapellmstr. der Wiener Volksoper, des Wiener Stadttheaters sowie an Theatern in Mannheim u. Wiesbaden; 1928 – 31 pianist. Begleiter von Karl Kraus; 1931 Prom. zum Dr. phil. an der Univ. Wien mit einer Arbeit über Johannes Brahms; Kapellmeister u. Dirigent der Wiener Volksoper, Dirigent versch. Arbeiterchöre in Wien; 1931 – 33 in Berlin, Zusammenarb. mit  Bertolt Brecht,  Hanns Eisler u.  Helene Weigel, Anf. 1933 Rückkehr nach Wien; 1934 KPÖ; zeitw. inhaftiert; 1934 Emigr. nach England; in London u. a. Ltr. des österr. Exil-Theaters »Laterndl«.

Febr. 1946 Rückkehr nach Österreich; Kulturref. der KPÖ in Wien; 1949 Übersiedl. in die DDR; SED; 1950 – 59 Gründer u. Rektor der HS für Musik in Berlin; 1959 – 70 Prof. mit vollem Lehrauftrag u. Dir. des Musikwiss. Inst. der HU Berlin; 1960 VVO; 1962 NP; 1964 Ord. Mitgl. der DAK u. der DAW; 1965 Prof. mit Lehrstuhl an der HU Berlin; 1971 em.; Forschungs- u. Lehrtätigkeit insbes. zur Musikgeschichte seit dem 18. Jh.; gest. in Berlin.

Sek.-Lit.: Barck, K. (Hrsg.): Ästhetik u. Urgeschichte. Kolloquium der Leibniz-Sozietät zum 90. Geb. von G. K. Berlin 1998; Göllner, R., Scheit, G.: »? bestünde Lieb’ u. Bruderbunde« – G. K. zum Gedächtnis. In: Zwischenwelten (Wien) (2003) 4; Shreffler, A. C.: Berlin Walls. Dahlhaus, Knepler, and Ideologies of Music History. In: The Journal of Musicology (2003) 4.

Five Years of the Austrian Center. London 1944; Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts. 2 Bde. Berlin 1960; Geschichte als Weg zum Musikverständnis. Zur Theorie, Methode u. Geschichte der Musikgeschichts-Schreibung. Leipzig 1977; Gedanken über Musik. Berlin 1980; W. A. Mozart. Annäherungen. Berlin 1991; Macht ohne Herrschaft. Berlin 2004.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten