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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Knobloch, Heinz

* 3.3.1926 ✝ 24.7.2003

Geb. in Dresden; Vater Fotograf; 1937 – 42 OS, 1942 Lehre als Verlagskfm.; 1935 Umzug der Fam. nach Berlin; 1943 Soldat, Einsatz in Frankreich; 1944 Desertion; 1944 – 48 Kriegsgef. in den USA u. in Schottland.

1948 Rückkehr nach Dtl.; seit 1948 Volontär der »Berliner Ztg.«, Bild- u. Textred. der Bildagentur »Illus« im Berliner Verlag; 1949 SED; ab 1953 bei der Ztschr. »Wochenpost«; dort 1957 – 65 Kulturred. (Feuilletonchef) u. 1968 – 88 wöchentl. Feuilletonrubrik »Mit beiden Augen«; 1954 – 60 Fernstudium der Journalistik an der KMU Leipzig, 1960 Dipl.-Journalist; 1962 Mitgl. des DSV; seit 1962 Buchveröff.; 1965 Heinrich-Heine-Preis; 1969 fehlgeschlagener IM-Anwerbeversuch durch das MfS; 1978 Mitgl. des Vorst. des SV; 1979 Goethe-Preis; 1980 Mitgl. des PEN-Zentrums der DDR; 1986 Lion-Feuchtwanger-Preis u. NP; Jan. – Aug. 1990 Präs. des PEN-Zentrums DDR (Nachf. von  Heinz Kamnitzer), Rücktritt nach Ehrenerklärung für  Klaus Höpcke; 1990 Austritt aus der SED/PDS.

1994 Moses-Mendelssohn-Preis v. a. für die seit den 70er Jahren regelmäßigen Veröff. zur jüd. Kultur u. Geschichte Berlins; 1998 Verdienstorden des Landes Berlin; gest. in Berlin; 2005 wurde nach ihm ein Platz in Berlin-Pankow benannt.

K. veröff. anfangs meist Sammlungen von Feuilletons, ein Genre, das er für die DDR-Lit. wiederbelebte, u. a. »Herztöne u. Zimmermannssplitter« (1962), »Du liebe Zeit« (1966); später Kurzgeschichten, Geschichts-Essays u. Biogr., u. a. »Herr Moses in Berlin« (1979), »Stadtmitte umsteigen« (1981), »Meine liebste Mathilde« (1985), außerdem zur (jüd.) Stadtgeschichte Berlins, u. a. »Berliner Grabsteine« (1987), »Der beherzte Reviervorsteher« (1990; 2003), »Die jüd. Friedhöfe Berlins« (1991, Mitautor).

Geisterbahnhöfe. Westlinien unter Ostberlin. Berlin 1992/2008; Der arme Epstein. Wie der Tod zu Horst Wessel kam. Berlin 1993; Nase im Wind. Berlin 1994; »Mit beiden Augen«. Mein Leben zwischen den Zeilen. Autobiogr. Berlin 1997; Eine Berliner Kindheit. Zw. Olympia u. Luftschutzkeller. Berlin 1999; »Lässt sich das drucken?« Feuilletons gegen den Strich. Konstanz 2002. Erdle, B. R.: H. K. In: Krit. Lexikon zur dt-spr. Gegenwartslit. München 1978 ff.; H. K. In: Berliner Lesezeichen 1994 (2).

Bernd-Rainer Barth / Andreas Kölling

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten