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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Köfer, Herbert

* 17.2.1921 ✝ 24.7.2021

Geb. in Berlin; Eltern Inh. eines Postkartenverlags; sozialist. Gemeinschaftsschule in Berlin-Niederschönhausen, mittl. Reife an einer Privatschule; kaufm. Lehre, Abbruch nach sechs Monaten; 1937 – 40 Ausbildung bei Agnes Windeck u. René Deltgen an der Schauspielschule des Dt. Theaters in Berlin; 1940 Debüt am Staatstheater Brieg (Schlesien); ab 1941 Kriegsdienst, Verwundung, engl. Kriegsgefangenschaft. 1945 – 47 am Neuen Berliner Künstlertheater; 1946 SED; 1947/48 an der Volksbühne, 1950 –52 Engagement am Dt. Theater, 1956 – 59 beim Berliner Kabarett »Distel«; seit 1951 vorwiegend bei Film u. Fernsehen; präsentiert am 21.12.1952 mit den Nachrichten der »Aktuellen Kamera« die erste DFF-Sendung aus Berlin-Adlershof; Höhepunkte in der Rolle des SS-Hauptsturmführers Kluttig in »Nackt unter Wölfen« (1962), als Gutsverwalter Studtmann in »Wolf unter Wölfen« (1964) u. Werkmeister Barberino im TV-Mehrteiler »Krupp u. Krause« (1969); später vorzugsweise heitere Rollen, u. a. in den TV-Serien »Rentner haben niemals Zeit« (1978) u. »Geschichten übern Gartenzaun« (1982); Moderator zahlr. Unterhaltungsprogramme, u. a. »Da lacht der Bär«, »Das blaue Fenster« sowie der Kinomagazine »Hauptfilm läuft« u. »Treffpunkt Kino«; Mitwirkung in legendären Filmen, u. a. »Kleiner Mann – was nun?« (1967), »Hauptmann Florian von der Mühle« (1968), »Jeder stirbt für sich allein« (1970) u. der TV-Serie »Polizeiruf 110«; 1969 u. 1986 NP; wiederholt »Fernsehliebling« der Wochenztg. »FF dabei«; ab 1981 Mitgl. der Berliner Stadtverordnetenversamml. Nach 1990 verstärkt Rollen im Boulevard-Theater, u. a. in »Rosen-Emil« am Hansa-Theater Berlin, Hauptrolle in »Pension Schöller« an der Komödie Dresden u. im Theater am Kudamm, Berlin; TV-Serienrollen in »Auto Fritze«, »MS Königstein«, »Elbflorenz«, »In aller Freundschaft«; insg. mehr als 80 Filmrollen; im Guiness-Buch der Rekorde eingetragen als »dienstältester Trabrennfahrer«; 2002 »Goldene Henne« für sein Lebenswerk; seit 2003 Tourneetheater »Köfers Komidiantenbühne«; gest. in Berlin.



Das war’s noch lange nicht. Erinnerungen. Frankfurt (Main), Berlin 1995; »Nie war es so verrückt wie immer ?«. Berlin 2006.

Jan Wielgohs

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten