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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Köhler, Gustav

* 5.9.1885 ✝ 20.8.1952

Geboren am 5. September 1885 in Stendal; lernte Mechaniker. Vor dem Weltkrieg Mitglied der SPD. Nach dem Krieg Übersiedlung nach Ulm, wo er sich der USPD anschloß und 1920 mit der linken USPD zur KPD ging. Auch in der KPD Anhänger des linken Parteiflügels. 1924 in den Württembergischen Landtag gewählt, im gleichen Jahr hauptamtlicher Orgleiter des KPD-Bezirks Württemberg. Anfang 1927 als Orgleiter abgelöst, blieb Köhler hauptamtlicher Instrukteur im Schwarzwald, später in Ulm. Auch 1928 wieder in den Landtag gewählt, gehörte er dem Parlament bis 1933 an. Am 13. März 1933 verhaftet, wurde Köhler zwölf Jahre und zwei Monate lang von KZ zu KZ geschleppt (Heuberg 1933, bis 1935 Kuhberg, danach bis 1939 Dachau, anschließend bis 1940 Flossenbürg und schließlich bis 30. April 1945 Dachau) und kam erst 1945 frei. Gesundheitlich schwer angeschlagen, kehrte er nach Württemberg zurück. Hier arbeitete er bis zur Erreichung der Altersgrenze 1950 als Berichterstatter im Württembergischen Innenministerium und trat politisch nicht mehr hervor. Nach langer Krankheit starb Gustav Köhler am 20. August 1952 in Stuttgart.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten