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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

König, Georg

* 19.9.1886 ✝ 18.11.1965

Geboren am 19. September 1886 in Berlin, Sohn einer Arbeiterfamilie; Lehre und Arbeit als Schlosser. König trat 1905 der Gewerkschaft und 1907 der SPD bei, 1914 war er Vorsitzender einer SPD-Gliederung in Berlin. 1916 zeitweilig zum Militärdienst einberufen, arbeitete er dann bis Ende des Krieges als Obermonteur in den Albatros-Flugzeugwerken. König schloß sich der Spartakusgruppe an und gehörte 1918/19 zum Berliner Arbeiter- und Soldatenrat. Ende Dezember 1918 war er Teilnehmer am Gründungsparteitag der KPD. Während der Januarkämpfe an der Besetzung des Dienstgebäudes der Eisenbahndirektion Berlin beteiligt, wurde er im April 1919 wegen »Landfriedensbruchs« zu neun Monaten Gefängnis verurteilt, die er in der Haftanstalt Berlin-Tegel verbüßte. 1920 wurde König Bezirkssekretär der KPD in der Niederlausitz, von 1922 bis 1924 Sekretär im Bezirk Nord-West in Bremen. Wegen »rechter Abweichungen« 1924 abgesetzt und nach Berlin berufen, kam König für einige Zeit als Mitarbeiter in die Orgabteilung der Zentrale. Er wurde 1924 wegen »Weiterführung der verbotenen KPD« zu vier Monaten Haft verurteilt, die er im Gefängnis Stadelheim bei München absaß.

Von 1925 bis 1928 war König Mitarbeiter der Gewerkschaftsabteilung der BL Berlin-Brandenburg. Er wurde Ende 1928 als Rechter aus der KPD ausgeschlossen. Als Mitglied der KPO dann bis Februar 1933 Geschäftsführer der DMV Ortsverwaltung Halle/S. König arbeitete nach 1933 illegal für die KPO, wurde im März 1934 verhaftet und vom 5. Senat des Kammergerichts Berlin zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im Zuchthaus Kassel-Wehlheiden verbüßte. Anschließend im KZ Lichtenburg und dann im KZ Buchenwald. Von 1939 bis 1945 war König Schlosser in Halle. Im Juli 1945 berief ihn der Chef der SMA in Sachsen-Anhalt, General Kotikow, zum Leiter der politischen Abteilung im Polizeipräsidium Halle, dann bis 1947 Chef der Landesbehörde der Volkspolizei für Sachsen-Anhalt. Wegen seiner KPO-Zugehörigkeit wurde er bereits 1947 als Polizeichef abgelöst und auf die Funktion eines Sonderbeauftragten des Wirtschaftsministeriums im Mineralölwerk Lützkendorf abgeschoben. Von 1948 bis 1950 war König als Kulturdirektor in der Farbenfabrik Wolfen, dann bis 1960 in regionalen Wirtschaftsfunktionen im Bezirk Magdeburg tätig, er erhielt 1961 den VVO in Bronze. Georg König starb am 18.November 1965 in Magdeburg.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten