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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Kohn, Joseph (Joko)

* 1897

Über die Kindheit von Joseph Kohn war nichts zu ermitteln. Er soll 1897 geboren sein, wuchs in Wien auf, schloß sich bei ihrer Gründung der KPÖ an und übte verschiedene Funktionen aus, bis er 1924 aus der KPÖ ausgeschlossen wurde und im selben Jahr nach Berlin übersiedelte. Hier als Joko eifriger Anhänger von Arkadi Maslow, war in der linken Opposition aktiv, unterschrieb den »Brief der 700«. Joko wurde nach seinem Ausschluß aus der KPD im September 1926 in die Reichsleitung der Linken Kommunisten gewählt und unterzeichnete den Brief an den XI. Parteitag der KPD 1927. Im August 1927 stellte er mit Ruth Fischer und weiteren führenden Linken den Wiederaufnahmeantrag in die KPD, den die Zentrale als Provokation zurückwies. Er war 1928 Mitbegründer des Leninbundes, hat in dessen Reichsleitung eng mit Anton Grylewicz zusammengearbeitet und gehörte zu den Gründern des deutschen Trotzkismus. Seit der Schaffung der Linken Opposition (LO) der Trotzkisten war er in deren Reichsleitung und trat bei allen Diskussionen in den Organen der LO hervor. Auch nach dem Bruch mit Kurt Landau blieb Joko einer der Führer, wurde jedoch später seiner Funktionen enthoben und nach dem Erscheinen der gefälschten »Permanenten Revolution« durch Roman Well und Adolf Senin Anfang 1933 ausgeschlossen. Er war beim Übergang zur Illegalität und dann in der französischen Emigration wieder in den trotzkistischen Gruppen aktiv. Das weitere Schicksal von Joseph Kohn (Joko) ist unbekannt.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten