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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Konitzer, Paul

* 1.2.1894 ✝ 22.4.1947

Geb. in Preußisch-Friedland (Krs. Schlochau, Westpr./Debrzno, Polen); Vater Zimmermann u. selbst. Handwerksmstr.; Gymnasium in Kolm an der Weichsel, 1913 Abitur; 1914 ein Semester Jurastudium; Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg, Sanitäter, kommandiert zum Med.-Studium in Berlin u. Greifswald; 17.4.1920 ärztl. Approbation; 1920 Prom. am Greifswalder Hygiene-Inst. bei Ernst Friedberger; bis Ende 1920 dort Assistent; Jan. – Juli 1921 Bez.-Fürsorgearzt in Stollberg (Erzgeb.); Stadtmedizinalrat in Hörde-Dortmund; ab 1926 Stadtarzt in Magdeburg; 1928 hier Stadtmedizinalrat u. Sportarzt; veröff. zur kommunalen Gesundheitsverw., der Sozialhygiene u. des Öffentl. Gesundheitswesens; 1928 SPD; 1933 entlassen, einwöchige »Schutzhaft«; 15.9.1933 prakt. Arzt in Dresden-Blasewitz; 1939 Wehrmacht, Stabsarzt u. beratender Hygieniker in Kriegsgefangenenlagern.

1945/46 SPD/SED; Juli – Aug. 1945 Staatssekr. u. Ltr. der Abt. Gesundheitswesen der Landesverw. Sachsen; Aug. 1945 Ltr. der Abt. für Gesundheitswesen beim Präs. der Dt. ZV; 24.8.1945 – 18.2.1947 Präs. der Dt. ZV für das Gesundheitswesen in der SBZ; Febr. 1947 vom MGB in Berlin verhaftet, zentrale U-Haftanstalt des MGB in Berlin-Hohenschönhausen u. in Dresden interniert wegen angebl. Mitverantw. für Mangelernährung u. Seuchengeschehen in Kriegsgefangenenlagern; 22.4.1947 während der U-Haft in Dresden gest.

Zur Theorie u. Praxis der neueren serodiagnostischen Methoden der Syphilis, insbes. der Meinicke- u. Sachs-Georgischen Reaktion. Jena 1920; Das Gesundheitswesen der Stadt Magdeburg. Düsseldorf 1928; Die Aufgaben der Dt. Zentralverw. für das Gesundheitswesen in der sowj. Besatzungszone. In: Dt. Gesundheitswesen (1946) 1; Rudolf Virchow als Gesundheitspolitiker. In: ebenda. Ernst, A.-S.: »Die beste Prophylaxe ist der Soz.«: Ärzte u. med. Hochschullehrer in der SBZ/DDR 1945 – 1961. Münster u. a. 1997.

Peter Schneck

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten