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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Kotowski, Henry

* 24.9.1944

Geb. in Alt-Grottkau, aufgewachsen in einer Musikerfamilie in Berlin; 1960 – 62 Lehre als Lokomotivschlosser, anschl. Ausbildung u. Arbeit als Fachverkäufer für Musikinstrumente; als Kind autodidakt. Ausbildung an Schlagzeug u. Gitarre; mit 15 Jahren erstes Engagement als Schlagzeuger in »Papa Rüdigers Dixiland Band«; 1960 Wechsel zum »Franke-Echo-Qintett«, lernt dort die späteren »Sputniks« Bernd Emich (Baß) u. Achim Döring (Gitarre) kennen; 1962 Gründung der nach einem amerikan. Satelliten benannten »Telstars«, der ersten dt. Big-Beat-Band; 1963 Amiga-Live-Mitschnitt im »Twistkeller« Berlin-Treptow, auf Empfehlung von Amiga Umbenennung der Band in »Sputniks«, 1964 erste Single mit »Gitarrentwist« u. »Theme for Young Lovers«, Studioprod. als Back-up Band; ab 1964 Studium an der Musikschule Berlin-Friedrichshain; mit den »Sputniks« zahlr. Filmmusiken für die DEFA, Auftritte in diversen TV-Prod., u. a. »Tipparade«, »Amiga-Cocktail« u. im Programm »Hallo Dr. Watson« im Friedrichstadtpalast, Gastspiele in Osteuropa; Dez. 1966 Auflösung der »Sputniks« aufgrund der allg. Restriktionen nach dem 11. Plenum des ZK der SED, anschl. Wechsel zur Uwe-Schikora-Band in Dresden, nach deren Verbot 1967 – 69 Mitgl. der  Klaus-Lenz-Big-Band, Tourneen mit Edda Cameron u.  Manfred Krug; 1969 Gründung des Henry-Kotowski-Sextetts (u. a. mit  Herbert Dreilich u. den späteren Puhdys Harry Jeske u. Peter Meyer); 1974 – 76 Mitgl. im Gerd-Michaelis-Chor, Soloerfolge als Schlagersänger, Platz 1 im »Schlagerstudio« mit »Geh nicht allein« u. »Du bist da«; 1976 Gründung des Duos »Peter & Cott’n« u. 1978 der ersten Country-Band der DDR »Cott’n & Co.«; 1984 Übersiedlung nach München, Engagement in versch. Bands u. Zusammenarb. mit versch. Country-Musikern; Inhaber eines Restaurants u. Lehrer an der Musikschule in Schwandorf.

1994 Rückkehr nach Berlin, Einstieg in die Country-Band »Silverdollar«; 1995 mit Emich Konzerte unter »Cott’n Feels«; 1996 Wiedergründung der »Sputniks«, 1997 TV-Übertragung der Record Release Party »Re Entry« aus dem »Twistkeller«, 2002 Debüt-Album der Sputniks »Big Beat. Twangy, Surf & Rock’n Roll«, 2004 Einladung der Band zum »Cliff Richard & The Shadows Fan Meeting« in die Niederlande; 2005 Jubiläums-CD »40+2«; komponiert neuerdings auch Filmmusik, u. a. für den Kinofilm »Teil« (2007, R.: Mike Eschmann); lebt in Berlin.

Jan Wielgohs

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten