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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Krause, Hans

* 22.3.1924 ✝ 20.11.2015

Geb. in Berlin; Vater Kaufm.; ab 1934 Realgymn.; 1942 Notabitur; Einberufung zur Wehrmacht; 1943 wg. Wehrkraftzersetzung zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, inhaftiert in den Wehrmachtsgefängnissen Torgau u. Naumburg, 1944 Flucht, hielt sich bis Kriegsende im Spreewald versteckt. 1945 / 46 KPD / SED; Lektor im SWA-Verlag (Verlag der sow. Militärverw.) in Berlin, u. a. redaktionelle Betreuung der ersten sowj. Bücher in der SBZ (Gorki, Majakowski u. a.); 1948 / 49 Schauspielunterricht bei Helene Riechers in der Schauspielschule des Dt. Theaters (DT) Berlin; 1949 / 50 Engagement am DT; 1950 Mitbegr. des Kabaretts »Die Laterne«; 1951 – 52 Schauspieler am Kabarett »Kleine Bühne« Berlin; 1953 / 54 Mitgl. des Gründungsensembles des Kabaretts »Die Distel«; 1954 Zentralschule der SED »Rosa Luxemburg«; 1955 Red. beim DFF; 1956 Gründung u. Ltg. des Agitationsensembles »Die Trommel«; 1958 – 63 Dir. der »Distel« (Nachf. von  Erich Brehm); in dieser Zeit erste lit. Arbeiten, humorist. u. polit. Gedichte für Tageszeitungen, Kabarettexte vor allem für »Die Distel« (bis in die 1980er Jahre einer der Hauptautoren); 1960 VVO; 1964 – 71 Red. der Humorseite der Ztg. »Neues Deutschland«; seit 1971 freischaff. Schriftsteller, neben dem polit. Kabarett auch Unterhaltungskunst, Verfasser von Glossen, Kurzgeschichten, heiteren Fernsehspielen, Schlagern u. Chansons (u. a. für  Marianne Wünscher u.  Gisela May); Revuen für den Friedrichstadt-Palast; zahlr. Programme für TV-Unterhaltungssendungen (»Klock acht achtern Strom«, 1975 – 89), für die Konzert- u. Gastspieldirektion sowie für Amateurkabaretts (»Ihabetiker«, »Lachberater« u. a.); Auftritte als Solokabarettist; Au- tor der »Kuddeldaddeldu«-Paraphrasen für  Heinz Draehn; 1976 Goethe-Preis der Stadt Berlin, Kunstpreis des FDGB; 1984 Kunstpreis der DDR; 1988 NP. Nach 1990 nur noch gelegentl. Auftritte u. Texte für H. Draehn; gest. in Berlin.



Das war Distel(l)s Geschoss. Berlin 1961 (Hrsg.); Rendezvous mit der Zeit. Berlin 1969; Scherz mit Herz. Berlin 1977; Spaß nach Maß. Gereimtes u. Ungereimtes aus unseren Tagen. Berlin 1986.

Christian Krause

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten