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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Kreft, Helene

* 25.1.1897 ✝ 5.6.1974

Geboren am 25. Januar 1897 in Danzig als Helene Kletzin, Tochter eines Maurers; arbeitete zunächst als Hausgehilfin und lernte Schneiderin. Im Juli 1920 trat sie in die KPD ein, war Zellenkassiererin und Frauenleiterin und gehörte der KPD-BL Danzig an, von 1923 bis 1929 Abgeordnete im Danziger Volkstag. 1929 mußte sie aus gesundheitlichen Gründen ihr Mandat niederlegen. Ihr Mann August Kreft (* 15. 8. 1897 – † 11. 5. 1966), ein Hafenarbeiter, war von 1931 bis 1933 Leiter des Internationalen Seemannsklubs in Danzig. Ab 1931 betätigte sich Helene Kreft für die IAH und war Vorsitzende des Roten Frauen- und Mädchenbundes im Bezirk Danzig. 1935 kandidierte sie auf der Liste »Wähler kommunistischer Weltanschauung« und beteiligte sich an der Vorbereitung der Wahl, die bereits stark unter dem Nazi-Terror litt. Helene Kreft war 1937 die letzte gewählte Abgeordnete der Opposition, die im Danziger Volkstag das Mandat niederlegte. Ab 1937 gehörte sie der illegalen Leitung der KPD für Danzig an und hielt Verbindung zur illegalen KP Polen bis zu deren Auflösung. Von 1935 bis 1945 arbeitete sie als Schneiderin. Nach dem Einmarsch der Roten Armee war sie zunächst in der Führung der Danziger Kommunisten und organisierte die sogenannten Antifa-Transporte nach Deutschland. Anfang August 1945 traf sie im mecklenburgischen Krakow am See ein und kam auch hier in die örtliche KPD-Leitung. Seit Anfang 1947 lebte sie in Greifswald, dort 1947/48 Leiterin des Frauensekretariates der SED, 1949/50 Sekretärin des DFD, anschließend Angestellte beim Kreisausschuß der Nationalen Front bzw. bei der Konsumgenossenschaft Greifswald. Helene Kreft starb am 5. Juni 1974 in Greifswald.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten