x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Kreft, Paul

* 21.2.1893 ✝ 29.4.1944

Geboren am 21. Februar 1893 in Wertheim/ Westpreußen; arbeitete als Bau- und Werftarbeiter in Danzig. Von November 1917 bis Mai 1918 Soldat im Weltkrieg. Seit 1920 Mitglied der KPD, leitete er von 1924 bis 1927 die Ortsgruppe Zoppot und war dort auch von 1924 bis 1933 Stadtverordneter der KPD. 1927 in den Volkstag Danzig gewählt, war Paul Kreft zeitweise unter Anton Plenikowski Orgleiter bzw. Kassierer der BL Danzig. Im Juni 1933 zu sieben Monaten Gefängnis und Anfang 1934 zu zwei Jahre und vier Monaten Zuchthaus verurteilt, wurde er im September 1936 entlassen. Im Juni 1937 emigrierte Kreft nach Dänemark, wurde als politischer Flüchtling anerkannt und lebte in Fredericia, wohin ihm auch seine Familie folgte. Kreft arbeitete weiter für die KPD, hatte engen Kontakt zu Konrad Blenkle u. a., war zeitweise Leiter der KPD-Gruppe in Jütland. Nach der Besetzung Dänemarks durch die Wehrmacht wurde er am 26. Juli 1940 in Kopenhagen von dänischer Polizei verhaftet und kam in das Internierungslager Horserod, dann nach Deutschland ausgeliefert und am 11. Dezember 1942 vom Hanseatischen OLG zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Zunächst in Fuhlsbüttel, am 24. April 1943 wurde er in das Zuchthaus Rendsburg/ Schleswig-Holstein verlegt, am 29. April 1944 in das Zuchthaus Brandenburg-Görden, von dort kam er am 23. Juni 1944 in die Strafanstalt Vaihingen an der Enz, wo er am 10.Dezember 1944 an den Haftfolgen starb.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten