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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Krollmann, Erich

* 11.6.1904 ✝ 1937

Geboren am 11. Juni 1904 in Hamme (heute zu Bochum gehörend); wurde Bergmann. Mitglied der Arbeiterjugend, dann der KJD, nahm 1920 an Kämpfen gegen den Kapp-Putsch teil und wurde 1920 Mitglied der KPD. Ab 1927 gehörte er der RFB-Gauleitung Wasserkante in Hamburg an und arbeitete von Juli 1931 bis August 1932 bei der sowjetischen Handelsvertretung in Hamburg. Erich Krollmann wurde als Mitverantwortlicher für die Ereignisse des »Altonaer Blutsonntags« im Juli 1932 verhaftet und von der KPD in einer spektakulären Aktion befreit. Er lebte zunächst illegal in Deutschland, besuchte die Bezirksparteischule und die Reichspropagandistenschule. Ende März 1933 emigrierte er in die Sowjetunion, soll dort Kursant an der Militärakademie der Roten Armee und später auch an der Komintern-Schule gewesen sein. Im Mai 1936 offenbarte er gegenüber Vertretern der deutschen Botschaft in Moskau seine Rolle während des »Altonaer Blutsonntags« 1932. Dies diente der Entlastung des in Deutschland angeklagten Edgar André. Das weitere Schicksal von Erich Krollmann konnte bis heute nicht exakt geklärt werden. Ob er tatsächlich 1937 vom NKWD verhaftet wurde und nach Abschluß des Hitler-Stalin-Paktes im Niemandsland ausgesetzt und umgekommen ist, wie sein Schicksalsgefährte Viktor Pries (der 1957 nach Hamburg zurückkehrte) äußerte, ist nach neuesten Forschungen umstritten, aber wahrscheinlich.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten