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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Krummacher, Friedrich-Wilhelm

* 3.8.1901 ✝ 19.6.1974

Geb. in Berlin; Vater Pfarrer u. Hofpredi-

ger an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche;

1910 – 19 Gymnasium in Potsdam; 1919 – 22 Studium der Theol. in Berlin, Tübingen u. Greifswald; 1923 Erstes Theolog. Examen in Berlin; anschl. Vikar in Neuruppin; 1925 Zweites Theolog. Examen u. Ordination; danach Hilfsprediger in Berlin; 1926 – 28 Provinzvikar in der Kurmark; 1927 Prom. in Tübingen; 1928 – 33 Pfarrer in Essen-Werden u. Synodalvertreter für soziale Arbeit; Berufung in das Dt. Ev. Kirchenbundesamt nach Berlin; 1933 NSDAP; 1934 – 39 Personalref. bzw. Oberkonsistorialrat im Kirchl. Außenamt; ab 1939 Kriegsdienst als Lazarett- bzw. Div.-Pfarrer; sowj. Gefangenschaft, Mitarb. im NKFD u. Mitgl. in dessen Arbeitskrs. für kirchl. Fragen, hier auch partielle Zusammenarbeit mit dem NKWD.

Mai 1945 Rückkehr nach Dtl. im Gefolge

der Gruppe  Walter Ulbricht; ab Herbst 1945 Gemeindepfarrer in Berlin-Weißensee;

1945 – 49 Superintendent des Kirchenkrs. Berlin-Land; nebenamtl. Oberkonsistorialrat in der Kirchenkanzlei der EKD u. 1946 – 55 Gen.-Superintendent in Berlin; in dieser Zeit versch. Verhandlungen mit der SMAD bzw. der

DDR-Reg.; 1949 Mitbegr. des Norddt. Kirchenkonvents; 1953 Dr. h. c. der HU Berlin;

1955 – 72 Bischof der Pommerschen Ev. Kirche mit Sitz in Greifswald (Nachf. von Karl von Scheven); 1960 – 68 Vors. der Konferenz der Ev. Kirchenltg. in der DDR; 1957 – 70 Mitgl. des Exekutivaussch. des Luth. Weltbunds, ab 1961 des Rats der EKD; Mitarb. in der Kommission für Internat. Angelegenh. des Ökumen. Rats der Kirchen.

Da sich F.-W. K. von der SED-Führung nicht instrumentalisieren ließ, war er in den 60er Jahren heftigen öffentl. Angriffen ausgesetzt.

Mäkinen, A.: Der Mann der Einheit. Bischof F.-W. K. als kirchl. Persönlichkeit in der DDR in den Jahren 1955 – 1969. Greifswald 2002.

Ehrhart Neubert

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten