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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Krusche, Günter

* 25.2.1931 ✝ 5.7.2016

Geb. in Dresden; Vater kirchl. Angest.; Abitur in Radebeul; 1949 – 54 Studium der Theol. an der Univ. Leipzig; anschl. Predigerseminar in Lückendorf; 1956 Ordination; 1956 – 58 Pfarrer in Taucha (b. Leipzig); danach Studieninspektor am sächs. Predigerseminar in Lückendorf; 1966 – 69 Ref. im Landeskirchenamt Sachsen u. Pfarrer in Dresden; anschl. bis 1974 Studiendir. in Lückendorf; 1970 – 84 Mitarb., ab 1977 Vors. der Studienkommission des Luth. Weltbunds; 1974 Doz. am Sprachenkonvikt in Berlin; ab 1983 Gen.-Superintendent des Sprengels Berlin der Ev. Kirche Berlin-Brandenb. (Nachf. von Hartmut Grünbaum); Mitgl. der Arbeitsgr. »Menschenrechte« des Bunds der Ev. Kirchen in der DDR; 1983 Prom. an der KMU Leipzig; nach anfängl. Unterstützung opp. Gruppen bestritt G. K. in den 1980er Jahren zunehmend die Legitimität opp. Handelns im Schutzraum der Kirche, so war er u. a. 1986 am Verbot der Veranstaltung der »Friedenswerkstatt« in Berlin beteiligt; seit Ende der 1960er Jahre Kontakte zum MfS u. dort als IMB »Günther« erf.; 1991 Wahl in den Zentralaussch. des Ökumen. Rats der Kirchen; seit 1992 Vors. des Kuratoriums der Gossner-Mission; Febr. 1993 nach innerkirchl. Untersuchung u. öff. Diskussion zu K.s MfS-Kontakten Rücktritt als Gen.-Superintendent u. Wechsel in den vorzeitigen Ruhestand; gest. in Berlin. G. K. gilt als Theologe mit besonderem Interesse für sozialwiss. Fragen.



Bekenntnis u. Weltverantwortung. Berlin 1986; Spannende Zeiten. Erlebnisse u. Erfahrungen als Generalsuperintendent des Sprengels Berlin von 1989 – 1993. In: Jb. für Berlin-Brandenburg. Kirchengeschichte. Berlin 2007. Findeis, H.; Pollack, D. (Hrsg.): Selbstbewahrung oder Selbstverlust. Berlin 1999.

Ehrhart Neubert

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten