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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Laartz, Gerhard (»Hugo«)

* 29.7.1940

Geb. in Berlin; Vater Handwerksmeister, Mutter Hausfrau; 1947 – 57 Oberschule; Lehre als Fernmeldemechaniker, 1960 – 65 Arbeit beim Fernmeldeamt Berlin, 1966 bei der Interflug in Berlin-Schönefeld; ab 1948 Klavierunterricht; 1955 Gründer des Trios »Music Stromers«, 1962 Auftritte im Berliner Friedrichstadtpalast; 1962 – 65 Ausbildung an der Musikschule Berlin-Friedrichshain, Zulassung als Berufsmusiker; 1968 Verbot der »Music Stromers«, danach für einen Monat Bassist in der »Michael-Fritzen-Combo«; Juli 1968 Gründung des »Modern-Soul-Septetts«, 1969 Umbau zur Modern-Soul-Band mit  Konrad Bauer (tb),  Hansi Biebl (git), Jürgen Fritsch (ts), Jochen Gleichmann (tp), Eugen Hahn (b), Klaus Nowodworski (voc), Karl-Jürgen Rath (dr), seitdem Keyboarder u. musikal. Ltr. der Band, die in den folgenden Jahren diverse Umbesetzungen erfuhr; zunächst Coverversionen internat. Soul-Interpreten, in den 1970er Jahren zunehmend eigene Prod. für Rundfunk u. Schallplatte; Fusionskonzerte mit der Band von  Klaus Lenz 1973 (Amiga-LP) u. 1975/ 76 (Live-Mitschnitt aus dem Palast der Republik auf CD »Klaus Lenz Modern Soul Big Band«, 2001); 1976 LP »Modern Soul Band«, 1979 LP »Meeting«; zahlr. Konzerte mit Gastmusikern, u. a.  Veronika Fischer,  Uschi Brüning,  Stefan Diestelmann,  Ernst-Ludwig Petrowsky; 1985 Pressepreis u. 2. Platz beim Schlagerfestival in Dresden; 1983 Jubiläumskonzert »15 Jahre Modern Soul« im Palast der Republik in Berlin; 1986 u. 1989 UdSSR-Tournee; 1987 LP »Berliner Song«; 1988 erste Gastspiele im Westen (Dänemark, Hamburg, West-Berlin); Kompositionen für die DEFA-Filme »Kennen Sie Urban?« u. »Ab heute erwachsen«.

Nach 1990 Arbeit als Keyboardlehrer; seit 1991 wieder Konzerte mit Modern Soul; 1994 CD »Moods«; 2002 CD »Rolling Man« (Auswahl 1968 – 98); Sept. 2003 Jubiläumskonzert »35 Jahre Modern Soul« mit zahlr. Gastmusikern (auf DVD); 2004 CD »Soultime Live«; lebt seit 2001 vorwiegend in Spanien.

»Modern Soul« gehört zu den »dienstältesten« der noch aktiven Vertreter der DDR-Rockmusikgeschichte u. war eine der führenden Formationen der 1970er Jahre. Neben den o. g. Musikern sangen hier u. a. auch  Regine Dobberschütz u.  Henry Kotowski. »Hugo« L. war maßgebl. an der Komposition der meisten Titel der Band beteiligt.

Jan Wielgohs

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten