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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Lademann, Max

* 17.5.1896 ✝ 21.3.1941

Geboren am 17. Mai 1896 in Leipzig, besuchte in Saalfeld die Mittelschule und in Remscheid die Realschule. Anschließend Schlosserlehre. Später absolvierte er in Hamburg eine technische Schule. Von 1916 bis 1918 Soldat im Dragoner-Regiment 13, aus dem er gegen Ende des Weltkrieges desertierte. Spätere Gerüchte, er habe als »Roter Reitergeneral« am russischen Bürgerkrieg teilgenommen, waren reine Erfindung. Lademann hatte sich früh der sozialistischen Jugendbewegung angeschlossen. Nach dem Krieg Mitglied der USPD, kam 1920 mit deren linkem Flügel zur KPD. Seit 1921 hauptamtlicher UB-Leiter in Sangerhausen. Von 1922 bis 1924 lebte er in Eisleben, zeitweise Vorsitzender des ADGB-Kreiskartells und Anfang 1924 dort Stadtverordneter. Im März 1924 wegen Teilnahme an den Vorbereitungen des Oktoberaufstandes 1923 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Im Mai desselben Jahres im Wahlkreis Merseburg Reichstagsabgeordneter, kam daher wieder frei. Mitte 1924 (bis 1930) Orgleiter des KPD-Bezirks Halle-Merseburg. Im Dezember 1924 in den Preußischen Landtag

gewählt, dem er ununterbrochen bis 1933 angehörte. Als die Versöhnler 1928 im Bezirk Halle-Merseburg dominierten, zählte Lademann noch zu ihnen, 1929 schwenkte er zum ZK über und behielt zunächst seine Funktion (im Gegensatz zum Polleiter Johannes Schröter). Von 1930 bis 1933 dann Orgleiter im Bezirk Niedersachsen. Am 19. April 1933 verhaftet, am 4. September 1933 vom Landgericht Hannover zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt, anschließend am 19. Dezember 1934 zu drei Jahren Zuchthaus. Danach in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Er meldete sich zu einem der »Himmelfahrtskommandos«, zum Blindgänger entschärfen, weil den Häftlingen dafür geringe Erleichterungen versprochen wurden. Beim Entschärfen einer Bombe kam Max Lademann am 21. März 1941 ums Leben. Kurz vorher hatte er in einem aus dem Lager geschmuggelten Brief noch an seine Schwestern geschrieben: »Was hinter mir liegt ist Grauen und Elend. Ich will Euch damit nicht belasten, es würde alle Eure Vorstellung übersteigen.«

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten