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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Lammert, Will

* 5.1.1892 ✝ 30.10.1957

Geb. in Altenhagen (b. Hagen); Vater Maschinenschlosser; 1906 – 10 Lehre als Stuck-, Holz- u. Steinbildhauer; 1911 – 14 Studium (Plastik) an der Staatl. Kunstgewerbeschule in Hamburg; 1913/14 Studienaufenthalt in Paris; 1915 – 17 Soldat bei der Infanterie, schwer verwundet; 1918 Studium an der FS für Keramik in Höhr bei Koblenz; 1918 – 21 freischaff. (in Hagen); Lehrer am Staatl. Kunstfertigungsseminar; 1919 erste Ausstellung in der Galerie Alfred Flechtheims in Düsseldorf; 1922 Arbeit in der Künstlerkolonie Margaretenhöhe in Essen; 1924 – 27 Aufbau u. Ltr. einer Werkstatt für Keramik, Arbeit an freien u. baugebundenen Plastiken; bis 1926 Beteiligung an den Ausstellungen der Künstlergr. »Das junge Rheinl.«; 1930 Rom-Stipendium der Preuß. AdK, 1931/32 Aufenthalt in Rom; 1932 KPD; Ausgestaltung von Veranstaltungen der KPD; 1933 Anklage wegen Hochverrats; Frühsommer 1933 Emigr. über die Niederl. nach Paris; wegen pol. Betätigung 1934 Ausweisung aus Frankreich; Juni 1934 Schiffsreise in die Sowjetunion; Anerkennung als Politemigrant; Sommer – Sept. 1934 in der ASSR der Wolgadt.; 1934/35 Karl-Marx-Büste für Saratow; 1935 sowj. Staatsbürgerschaft; 1935 für sieben Mon. bei einer dt. Architektengr. in Stalinsk; ab 1936 Arbeiten für Innenausstattungen u. baugebundene Reliefs; wohnte 1937 – 39 bei  Friedrich Wolf in Peredelkino bei Moskau; 1939 u. a. Fertigstellung einer Büste Ernst Thälmanns; Sept. 1941 Evakuierung in das Dorf Nishni-Naradwashi in der Tatar. ASSR, vom NKWD als Zwangsangesiedelter bzw. Verbannter eingestuft; bis Ende 1942 Arbeit auf einer Kolchose, dann zunächst in einem Betrieb in Kasan tätig; Erkrankung; 1943 Mitgl. des Künstlerverb. der Tatar. SSR; 1945 – 50 Porträts u. Kleinplastiken für das Gorki-Museum u. das Dramat. Theater in Kasan; bat  Johannes R. Becher 1946 in einem Brief um seine Rückkehr nach Dtl.; seit April 1949 Anforderung durch die SED-Führung.

1951 Übersiedl. in die DDR; freischaff. Bildhauer; 1952 DAK; Prof.; 1959 NP (posthum).

Werke: Büste Karl Marx (1953); Büste  W. Piecks (1955); Denkmal Thomas Müntzer für Mühlhausen (1956 – 57); Plastik Tragende für Nat. Mahn- u. Gedenkstätte Ravensbrück, Teilvollendung durch  F. Cremer u. G. Thieme; 1985 posthume Aufstellung einer Figurengr. zum Gedenken an die jüd. Opfer der NS-Diktatur, Alter Jüd. Friedhof Berlin-Mitte.

W. L. Werkverz. Dresden 1963; Lammert, M.: Ravensbrück. Berlin 1968; W. L. Gedächtnisausst. DAK Berlin 1959; W. L. (1892 – 1957) Plastik u. Zeichnungen. (mit Bibl.) AdK Berlin 1992.

Anke Scharnhorst / Peter Erler

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten