In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Landsberg, Rolf
* 28.2.1920 ✝ 27.12.2003
Geb. in Berlin in einer dt.-jüd. Fam.; Vater Architekt; 1927 – 34 Volksschule u. Kleistgymnasium Berlin; 1934 Emigr. der Fam. nach Großbritannien; 1934 – 37 Besuch der Christopher School Letchworth, anschl. Studium der Chemie in London, 1940 Bachelor of Science; 1940 – 42 Internierung als »feindl. Ausländer« in Kanada, dort Anschluß an die KPD; Mitbegr. der FDJ in England; 1944 – 47 Angeh. der brit. Armee, u. a. als Dolmetscher in Dtl.
1947 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1947 – 49 Aspirant u. Ass. am Inst. für Physikal. Chemie der HU Berlin, dort 1950 Prom. bei Karl Friedrich Bonhoeffer über »Potenziale bei der Bildung von Niederschlagsmembranen«; 1952 – 55 Doz. für physikal. Chemie an der EMAU Greifswald; 1955 – 59 Doz. für physikal. Chemie an der TH für Chemie in Leuna-Merseburg (THC), dort 1958 Habil. u. 1959 Berufung zum Prof., 1961 – 64 Rektor der THC (Nachf. von Heinz Schmellenmeier); 1962 – 64 Kandidat der SED-BL Halle; 1964 Berufung auf den Lehrstuhl für physikal. Chemie u. Dir. des Physikal.-Chem. Inst. der HU Berlin (Nachf. des aus polit. Gründen entlassenen Robert Havemann); 1985 em.; VVO.
1990 SED / PDS; Mitgl. des DRAFD e. V.; Mitgl. der Leibniz-Sozietät Berlin; gest. in Berlin.
Forschungsgebiet: physikal. Chemie, insb. das Studium von Oberflächenphänomenen.
Zur Kinetik der Bedeckungsvorgänge an Nickel- u. Zinkanoden. Leuna-Merseburg 1958; Elektrochem. Reaktionen u. Prozesse. Berlin 1977. Gotschlich, H.: Das neue Leben muß anders werden. Studien zur Gründung der FDJ. Berlin 1996; Müller, S., Florath, B.: Die Entlassung Robert Havemanns u. die AdW. Berlin 1996.
Dieter Hoffmann / Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Ch. Links Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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