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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Lange, Fritz

* 16.12.1899 ✝ 25.7.1987

Geb. in Berlin; Vater Beamter im Ausw. Amt; 1918 Abitur, anschl. Studium der Physik in Freiburg, Kiel u. Berlin, dort 1924 Prom. mit einer Arbeit zur Tieftemperaturphysik bei Walther Nernst; bis 1924 Assistent am Physikal. Inst. der Berliner Univ.; 1931 Reise in die UdSSR u. sporad. Kontakte zur KPD; 1933 Flucht aus Berlin, 1935 endgültige Emigr. über England in die UdSSR; Fortsetzg. der physikal. Forschungen am Physikal.-techn. Inst. in Charkow; 1940 Eingabe an die sowj. Regierung, die auf die Bedeutung der Urankernspaltung aufmerksam machte, Beteil. am sowj. Atombombenprogramm, u. a. Entw. des sog. Langeschen Trennverfahrens zur Isotopentrennung; 1952 Prof. in Dnepropetrowsk, ab 1953 Mitarb. am Elektrotechn. Allunionsinst. in Moskau.

1959 Rückkehr nach Dtl.; Berufung zum Dir. am Inst. für Medizin u. Physik der DAW in Berlin-Buch, dort insb. biophysikal. Forschungen, die L. zu einem Pionier des Fachgebiets in der DDR machen; ab 1960 Mitgl. des wiss. Rats zur friedl. Anwendung der Atomenergie; 1963 – 67 Gründungspräs. der Biophysikal. Ges.; 1960 Wahl in den Forschungsrat; 1980 VVO; gest. in Berlin.

Forschungen in Bereichen der Kern- u. Biophysik, insb. zur Nutzung hoher Spannungen für die Erzeugung hochenerget. Teilchen für die Untersuchung von Kernprozessen, die Strahlentherapie sowie die Entw. von Isotopentrennverfahren (Langesches Trennverfahren; Gegenstromzentrifuge).

Kahrig, E., Erpenbeck, J.: Das Trennverfahren nach F. L. Berlin 1974; F. L. In: Pasternak, L. (Hrsg.): Wissenschaftler im biomedizin. Forschungszentrum: Berlin-Buch 1930 – 2004. Frankfurt (Main) 2004; Hoffmann, D.: Die Remigration von (Natur-)Wissenschaftlern in die DDR: das Beispiel der Physiker Martin Strauss, F. L. u. Klaus Fuchs. In: Schleiermacher, S., Pohl, N. (Hrsg.): Medizin, Wiss. u. Technik in der SBZ u. DDR. Husum 2009.

Dieter Hoffmann

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten