In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Langendorf, Antonie
* 3.1.1894 ✝ 23.6.1969
Antonie Glanzmann wurde am 3. Januar 1894 in Leipzig geboren; besuchte die Handelsschule und lernte Kontoristin. 1910 Mitglied der SPD, kam sie nach dem Weltkrieg nach Mannheim. Hier heiratete sie den technischen Kaufmann Rudolf Langendorf. Antonie Langendorf, seit 1918 Mitglied der USPD, übte dann in der KPD verschiedene Funktionen aus. Sie war Stadtverordnete in Friedrichsfeld, das später in Mannheim eingemeindet wurde. Als Frauenleiterin der KPD in Baden wurde sie 1929 in den Badischen Landtag gewählt, dem sie bis 1933 angehörte, 1930 auch Mitglied der BL Baden. 1933 vorübergehend in »Schutzhaft«, sie emigrierte in die Schweiz, kehrte aber nach Deutschland zurück. Sie arbeitete mit ihrem Mann in der illegalen Widerstandsbewegung; er war führender Kopf in der Lechleiter-Gruppe und wurde am 15. September 1942 hingerichtet. Antonie Langendorf wurde am 22. August 1944 verhaftet und im Dezember 1944 in das KZ Ravensbrück eingeliefert. Dort befreit, trat sie 1945 wieder der KPD bei. Frauenleiterin in der BL Baden, später in der Kreisleitung Mannheim, von 1946 bis 1950 Landtagsabgeordnete, dann Stadträtin (Stadtverordnete) in Mannheim. Wegen ihres lauteren Charakters auch von politischen Gegnern geachtet, blieb sie nach dem KPD-Verbot 1956 noch einige Jahre im Mannheimer Stadtrat. Seit 1968 Mitglied der DKP, in der Mannheimer VVN aktiv. Antonie Langendorf starb am 23. Juni 1969 in Mannheim.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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