In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Langerhans, Heinz
* 22.2.1904 ✝ 4.5.1976
(* 1904 – † 1976) Geboren am 22. Februar 1904 in Köpenick, Kr. Teltow (heute Berlin-Köpenick), Sohn eines Juristen. Er trat 1922 der KPD bei und wurde 1923 Mitarbeiter der linken BL Berlin-Brandenburg. Nach dem Sieg der Linken 1924 die »rechte Hand« von Ruth Fischer in der Zentrale und Sekretär im Polbüro. Da er sich nach der Absetzung von Fischer und Arkadi Maslow in der linken Opposition engagierte, wurde er 1926 aus der KPD ausgeschlossen. Langerhans studierte in Berlin und dann am Institut für Sozialforschung in Frankfurt/M. bei Max Horkheimer, 1931 Promotion zum Dr. phil. Im Dezember 1933 wegen Verbreitung antifaschistischer Literatur verhaftet, saß er bis 1939 im KZ Sachsenhausen. Anschließend Emigration über Belgien nach Frankreich, dort interniert. Im Frühjahr 1941 kam Langerhans über Martinique in die USA, bis 1944 dort Forschungsarbeiten und von 1947 bis 1959 Professor für Soziologie am Gettysburg-College, danach 1963 in Dakka. Zurückgekehrt nach Deutschland, wurde Langerhans 1964 Professor in Saarbrücken, dann von 1966 bis 1972 in Gießen, dort Direktor des Seminars für Politik. Er hatte schon 1944/45 mit Ruth Fischer in New York »The Network« herausgegeben und ihr Buch »Stalin und der deutsche Kommunismus« ins Deutsche übersetzt. Heinz Langerhans starb am 4. Mai 1976 in Bad Homburg vor der Höhe.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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