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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Lappe, Rudolf

* 27.5.1914 ✝ 11.8.2013

Geb. in Chemnitz; Vater Rechtsanwalt u. Notar, aktiv in der Jüd. Gemeinde Chemnitz; 1933 Abitur am Reform-Real-Gymnasium Chemnitz; April 1933 Emigr. nach England; Studium der Elektrotechnik an der Univ. London / Battersea Polytechnic, dort 1936 Bachelor of Science (Engineering); 1937 – 41 Industrietätigkeit als Ing. für elektr. Geräte; ab 1942 selbständiger techn. Berater u. Doz. am Wimbledon Technical College in London; daneben Sozialarbeiter für in London-East End lebende Juden; 1939 Internierung als feindl. Ausländer, nach Entlassung zur elektrotechn. Ausbildung engl. Offiziere herangezogen; ab 1941 Mitgl. im Young Austria, einem der KP Österreichs nahestehenden Jugendverband; KPD.

1948 Rückkehr nach Dtl.; SED; Ass. am Inst. für Allg. Elektrotechnik der TH Dresden, dort 1949 Lehrauftrag u. Aufbau des Lehrgebiets Stromrichtertechnik, 1953 Prom. über »Restionisation bei Quecksilberdampf-Entladungen« bei  Georg Mierdel u.  Heinrich Barkhausen, 1959 Habil. zu »Antriebsregelungen von Induktionsmotoren mit Gasentladungsventilen oder Magnetverstärkern«; 1955 Wahrnehmungsprof. u. 1960 ord. Prof. für Stromrichter u. Elektrowärme an der Fak. f. Elektrotechnik, 1969 – 78 Prof. für Gleichrichtertechnik an der Sektion Elektrotechnik u. Ltr. der Lehrgr. Leistungselektronik der TH / TU Dresden; 1963 –67 Kand. des ZK der SED; 1971 Verdienter Techniker, 1989 Dr.-Ing. e. h. der TU Karl-Marx-Stadt; seit der Rückkehr in die DDR aktives Mitgl. der jüd. Gemeinde Dresden; Verdienstmed. der DDR; Med. für Kämpfer gegen den Faschismus 1933 – 1945.

Mitglied der PDS / Die Linke; gest. in Dresden.

Gilt als Nestor der Leistungselektronik in der DDR; enge Industriebindung der Forschungsaktivitäten, Zusammenarb. u. a. mit VEB Elektroprojekt u. Anlagenbau Berlin, VEB Halbleiterwerk Stahnsdorf, VEB Elektrowärme Berlin.

Stromrichter. Berlin, Stuttgart 1958; Thyristor-Stromrichter für Antriebsregelungen. Berlin 1968; Handbuch Leistungselektronik. Berlin 1978 (Hrsg.); Leistungselektronik-Meßtechnik. Berlin 1983 (mit F. Fischer); Leistungselektronik. Berlin 1987 (mit H. Conrad u. M. Kronberg).

Günter Dörfel

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten