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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Laß, August

* 21.10.1903 ✝ 18.11.2001

Geboren am 21. Oktober 1903 in Berlin, Sohn eines Schmieds; von Beruf Mechaniker. 1920 wurde er Mitglied des DMV und der KJD, seit Februar 1923 gehörte er der KPD an. Ab Mitte der zwanziger Jahre Funktionär des KJVD im Bezirk Berlin-Brandenburg, Delegierter des X. KPD-Parteitages 1925. Im selben Jahr Heirat mit Wilhelmine Laß, geborene Pauly (Scheidung 1935). Später Redakteur der »Roten Fahne« bzw. bei der KPD-Presse in Danzig, Parteiname Helmuth. Im Mai 1933 wurde ihm die Leitung der illegalen KPD in Danzig übertragen. Am 4. November 1933 durch die Danziger Kriminalpolizei festgenommen und zunächst nach Marienberg, dann nach Königsberg gebracht. Am 18. November 1933 reiste Laß mit hohen Gestapoangehörigen nach Berlin und betätigte sich nun als V-Mann. Er war der Gestapo bei der Festnahme vieler illegal wirkender KPD-Funktionäre behilflich, darunter Rudolf Reutter, Hans Lübeck, Ulrich Brurein sowie Lambert Horn, dem Polleiter für Berlin-Brandenburg. Im Februar 1934 warnte die KPD-Führung in der Zeitschrift »Rundschau« vor Laß. Ende April 1934 trat er in die SS ein, arbeitete als Mechaniker bei den Königsberger Werken und Straßenbahnen und war ab Februar 1936 für den SD-Oberabschnitt Nordost (marxistische Organisationen) tätig. Von 1939 bis 1943 Gefolgschaftsmitglied bei der Wehrmacht, dann Navigationstruppführer bei der Fliegerhorstkompanie in Neuhausen. Im April 1945 geriet er in Königsberg in sowjetische Kriegsgefangenschaft, blieb aber unbehelligt. Anfang September 1949 entlassen, kehrte er nach West-Berlin zurück, arbeitete wieder als Mechaniker und lebte bis zu seinem Tode am 18. November 2001 in Alt-Mariendorf.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten