In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Lehmann, Artur
* 18.7.1895 ✝ 25.1.1974
Geboren am 18. Juli 1895 in Berlin, Sohn einer Arbeiterfamilie; Gärtner und Kürschner. Von 1914 bis 1917 Soldat im Weltkrieg, 1917 wegen antimilitaristischer Arbeit zu viereinhalb Jahren Festungshaft verurteilt, bis zur Revolution in Ingolstadt eingesperrt. Im Spartakusbund organisiert, nahm Lehmann als Delegierter des Roten Soldatenbundes im Dezember 1918 am Gründungsparteitag der KPD teil. Von Ende 1918 bis 1923 arbeitete er bei der Reichsbahn, deren Beamtenrat er angehörte. Von 1923 bis 1925 war Lehmann hauptamtlicher Sekretär des Freien Eisenbahner-Verbandes in Berlin. Danach Leiter des RFB in Berlin-Mitte und von 1930 bis 1933 Chef der Expeditionsabteilung der »Roten Fahne«. Im März 1933 verhaftet, kam er ins KZ. 1934 emigrierte er über Prag in die Sowjetunion. Lehmann arbeitete von 1934 bis 1941 als Kürschner in Moskau bzw. als Instrukteur der Komintern im Internationalen Seemannsklub in Leningrad, dann wirkte er bis 1946 unter deutschen Kriegsgefangenen. Im April 1946 kehrte er nach Deutschland zurück und war bis August 1948 Vorsitzender der SED Berlin-Mitte. 1948 Vizepräsident der Volkspolizei in Ost-Berlin, wurde Lehmann Vorsitzender der Parteileitung der SED bei der Reichsbahn, von 1952 bis 1960 Reichsbahn-Direktor, Leiter der Politischen Verwaltung der Reichsbahn-Bauunion. Er erhielt 1958 den VVO in Silber. Artur Lehmann starb am 25. Januar 1974.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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