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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Leich, Werner

* 31.1.1927 ✝ 17.12.2022

Geb. in Mühlhausen (Thür.); Vater Bürgermeister; »Nationalpolit. Erziehungsanstalt« Schulpforte u. Gymnasium Ernestinum in Gotha; 1942 – 44 Luftwaffenhelfer, Kriegsteiln. an der Ostfront. Ab 1945 Beschäftigung in einem Bergwerk, Schlosserlehre; 1947 – 51 Studium der Theol. in Marburg u. Heidelberg bei Rudolf Bultmann u. Edmund Schlink; anschl. bis 1953 Vikar in Angelroda; 1951 Ordination; ab 1954 Pfarrer in Wurzbach (Thür.); seit 1960 Synodale, 1967 – 78 Vizepräs. der Synode der Ev.-Luth. Landeskirche Thür.; 1966 – 77 1. Vors. der Luth. Bekenntnisgem. in Thür.; 1969 Superintendent in Lobenstein; 1969 – 78 Mitgl. der Gen.-Synode der Vereinigten Ev.-Luth. Kirchen der DDR; Dez. 1977 Wahl u. Mai 1978 Amtsantritt als Landesbischof der Ev.-Luth. Kirchen Thür. (Nachf. von  Ingo Braecklein); 1980 Vors. des kirchl. Lutherkomitees; stellv. Vors. des Nationalkomitees des Luth. Weltbunds in der DDR; 1983 Dr. h. c. (FSU Jena); 1986 – 90 Vors. der Konferenz der Ev. Kirchenltg. in der DDR (Nachf. von  Johannes Hempel); 3.3.1988 Treffen mit dem Staatsratsvors.  Erich Honecker, Anmahnung von gesellsch. Reformen in der DDR; 19.10.1989 Treffen mit dem Staatsratsvors.  Egon Krenz; Jan. 1990 Mitautor der »Loccumer Erklärung« mit dem Plädoyer für eine baldige Herstellung der Einheit der ev. Kirchen in Dtl.; 1992 Ruhestand; lebte in Eisenach; gest. in Gotha. W. L. vertrat eine konservative luth. Theol.; er beendete den unkrit. kirchenpol. Kurs seiner Vorgänger im Bischofsamt,  Moritz Mitzenheim u. Ingo Braecklein, u. war auf eine größere Unabhängigkeit der Kirche gegenüber dem Staat bedacht.



Wechselnde Horizonte. Mein Leben in vier pol. Systemen. Wuppertal, Zürich 1992; Gesandt zum Dienst. Weimar 2002. Findeis, H.; Pollack, D. (Hrsg.): Selbstbewahrung oder Selbstverlust. Berlin 1999; Findeis, H.: Das Licht des Evangeliums u. das Zwielicht der Pol. Kirchl. Karrieren in der DDR. Frankfurt (Main) 2002; Gesandt zum Dienst. Weimar 2002.

Ehrhart Neubert

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten