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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Lemmnitz, Alfred

* 27.6.1906 ✝ 23.9.1994

Geb. in Taucha (b. Weißenfels); Volksschule; Ausbildung zum Schriftsetzer, im Beruf tä-

tig; VHS, Begabtenprüfung, kurzes Studium

der Volkswirtschaft an der Univ. Leipzig;

1927 – 31 SPD; Jugendltr. in der SAJ in Moers; 1930 inoffiz. Übertritt, 1931 offiz. Übertritt zur KPD u. zum KJVD; Pol.-Ltr. des KJVD-UB Duisburg-Hamborn; 1932/33 Mitgl. u. Agitprop.-Ltr. der RGO-BL Ruhrgeb.; 1932 Agitprop.-Ltr. im KPD-UB Duisburg-Hamborn; März 1933 Wahl zum Stadtverordn. von Duisburg; Febr. 1933 illeg. Arbeit; 1. – 15.3. »Schutzhaft«; Mai – Sept. 1933 Instrukteur für die KPD-UB Duisburg, Hamborn, Oberhau-

sen, linker Niederrhein; 3.9.1933 Verhaftung, »Schutzhaft«; Sept. 1933 erneute Verhaftung, Okt. 1933 – Febr. 1936 KZ Börgermoor u. Esterwegen, Febr. 1936 – Febr. 1937 U-Haft in Duisburg u. Hamborn, Prozeß vor dem VGH in Hamm, Verurteilung zu einem Jahr u. neun Mon. Gefängnis, Entlassung u. Ausweisung aus dem Ruhrgeb.; April 1937 Emigr. in die Niederl.; Mitgl. der KPD-Ltg. in den Niederl. in Amsterdam; 1938 Besuch der ZK-Schule in Paris; Juni 1940 Verhaftung nach dem Einmarsch der Wehrmacht in die Niederl., 1940/ 41 U-Haft in Düsseldorf, Aug. 1941 Verurteilung durch den VGH zu zehn Jahren Zuchthaus, Sept. 1941 – April 1945 Zuchthaus Brandenb.-Görden.

1945 Stadtrat für Volksbildung in Berlin-Spandau; 1946 SED; Wiederaufn. des Studiums, 1948 Prom. an der Univ. Leipzig; 1948 – 53 Lehrstuhlltr. für Pol. Ökon. an der PHS; 1953 – 55 Prof. für Pol. Ökon. an der Univ. Rostock; März 1953 – Nov. 1955 Prof. für Pol. Ökon. u. Dekan der Wirtschaftswiss. Fak. der Univ. Rostock; Nov. 1955 – Mai 1956 Rekt. der HS für Finanzwirtschaft in Potsdam-Babelsberg, Juni 1956 – Aug. 1958 Rekt. der HfÖ Berlin; Sept. 1958 – Dez. 1958 stellv. Staatssekr. im Staatssekr. für HFS-Wesen, Dez. 1958 – Okt. 1963 Minister für Volksbildung (Nachf. von  Fritz Lange); Mitgl. des Min.-Rats u. der Ideolog. Kommission beim PB; Nov. 1963 – Okt. 1965 wiss. Mitarb. am Wirtschaftswiss. Inst. der AdW; ab Okt. 1965 – 71 stellv. Dir. des Dt. Wirtschaftsinstit., anschl. Mitarb. am daraus hervorgegangenen IPW; 1958 Medaille für Kämpfer gegen den Fasch.; 1958 NP; 1959 u. 1970 VVO; 1975 Ehrenspange zum VVO; 1980 KMO; 1985 Stern der Völkerfreundschaft; gest. in Berlin-Pankow.

Beginn u. Bilanz. Erinnerungen. Berlin 1985.

Andreas Herbst /

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten