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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Lengnink, Gustav

* 29.8.1894 ✝ 23.11.1983

Geboren am 29. August 1894 in Kallnen/Krs. Labiau/Ostpreußen, Sohn eines Zimmermanns. Erlernte das Malerhandwerk und ging als Geselle von 1911 bis 1915 auf Wanderschaft. 1912 wurde er Mitglied der SPD. Während des Weltkrieges von 1915 bis 1918 als Soldat an der Front, erhielt mehrere Auszeichnungen. 1919 in Labiau Mitglied der USPD. Im Februar 1920 verhaftet, während des Kapp-Putsches befreit, wurde der Name Lengnink zur »Kampfparole«. Als Vorsitzender der Ortsgruppe führte er Ende 1920 fast die gesamte USPD Labiau zur KPD. 1920 Abgeordneter des Kreistages und des Provinziallandtages, von 1922 an hauptamtlicher Parteisekretär, zunächst in der BL Ostpreußen für Landarbeiterfragen zuständig. 1923 Leiter des AM-Apparats der KPD in Ostpreußen. Anhänger der Linken, wurde im Juni Polleiter des Bezirks Ostpreußen. Bereits am 20. Juli 1924 verhaftet, als Leiter der »Partisanengruppen« angeklagt und im Prozeß (19. bis 23. November 1924) zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung aus dem Insterburger Zuchthaus im Jahre 1927 zunächst Maler in Königsberg. Er gehörte (zusammen mit Oskar Seipold) der linken Opposition in Ostpreußen an, kapitulierte dann aber vor dem ZK. Lengnink übernahm Ende 1928 den Literaturvertrieb in Königsberg. Anschließend Sekretär der Roten Hilfe im Bezirk Ostpreußen und 1931 ins das ZK der RHD gewählt, arbeitete dann im KPD-Verlagswesen. Ende 1932 ging er zurück nach Königsberg und wurde Polleiter der RGO-Industriegruppe Bau des Bezirks Ostpreußen. Am 1.März 1933 in Königsberg von der SA verhaftet, schwer mißhandelt, saß er bis zum 4. April 1934 im KZ, von 1935 bis 1945 wieder als Maler in Königsberg. Nach dem Einmarsch der Roten Armee bis 1948 Lektor im deutschen Klub in Königsberg. 1948 übersiedelte Lengnink in die SBZ, trat der SED bei und wurde politischer Mitarbeiter der SED Schwerin, im Oktober 1949 offziell politischer Mitarbeiter der Landesregierung Mecklenburg, war aber bis Juli 1952 1. SED-Sekretär in der MfS-Landesverwaltung Mecklenburg, danach bis 1956 1. Sekretär der SED Parchim. Als Parteiveteran erhielt er im Oktober 1974 den Karl-Marx-Orden. Gustav Lengnink starb am 23. November 1983 in Schwerin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten