x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Liebknecht, Kurt

* 26.3.1905 ✝ 6.1.1994

Geb. in Frankfurt (Main), großbürgerl. Herkunft; Vater Chemiker (Patentinhaber u. a. für »Persil«), Neffe von Karl L.; Volksschule u. Gymnasium, Abitur; halbjährige Tätigkeit als Maurer u. Zimmerer; 1924 – 29 Architekturstudium an der TH Berlin, Dipl.-Ing.; 1929 – 31 Mitarb. im Büro des Architekten Hans Poelzig (Innengestaltung des Hauses des Rundfunks in Berlin); Ltr. beim Bau der Univ.-Frauenklinik in Berlin; Aug. 1931 als Spezialist in die UdSSR; zunächst Tätigkeit im Büro des Standardstadt- bzw. Stadtbauprojekt in Moskau, dort Ltr. des Ausländerkoll. u. ab 1932 Mitgl. des Betriebsrats; seit 1933 im Projektierungsbetrieb des Volkskommissariats für Verkehr u. Verbindungswesen, Projektierungen für Krankenhäuser, Wohnhäusern u. Verw.-Gebäude u. a. in Magnitogorsk u. Stalinsk; 1933 Wettbewerbsentwurf für den Sowjetpalast in Moskau; 1937 sowj. Staatsbürgerschaft; 1938 Festnahme durch das NKWD, Verurteilung zu anderthalb Jahren Gefängnis; Anf. 1941 in der Sonderfahndungsliste »UdSSR« der Gestapo erf.; 1941 Mitarb. der Akad. für Architektur in Moskau, Ltr. der Abt. Gesundheits- u. Sozialeinrichtungen; Juni 1945 Prom. über den Krankenhausbau in Mittelasien; 1947 Entwurf für eine große Klinik in Stalingrad; freier Mitarb. des Sowinformbüros u. in der dt. Red. von Radio Moskau für Baufragen.

Ende 1948 Rückkehr nach Dtl.; wiss. Sekr. im Inst. für Bauwesen; Mai 1949 HA-Ltr. für Fragen des Entwurfs in der HV Bauwesen der DWK; Ende 1949 Dir. des Inst. für Städte u. Hochbau im Min. für Aufbau; 1949 Mitgl.

des Zentralvorst. der DSF; Dez. 1949 SED;

1950 – 54 Fernstudium an der PHS; 1951 Ernennung zum Prof.; Febr. 1951 Mitgl. des künstler.-wiss. Rats des Min. für Kultur; April 1951 – 61 Präs. der DBA; propagierte den Kunstcharakter des Städtebaus u. die »nat. Traditionen« als Leitbild der 50er Jahre; kommissar. Ltr. des Architekturbeirats beim Min.-Rat der DDR; 1952 Mitgl. des Präs. der Ges. für kulturelle Verbindung mit dem Ausland; Mitgl. im Vorstand des BDA; 1954 – 63 Mitgl. des ZK der SED; 1961/62 Dir. des Inst. für Theorie u. Geschichte der Architektur der DBA; 1963 – 70 Dir. des Inst. für Technol. der Gesundheitsbauten Berlin-Lichtenberg; Ltg.-Mitgl. im BDA; 1970 em.; 1971 Schinkelmedaille; ab 1972 Rentner u. freiberufl. tätig; 1975 VVO; 1980 KMO; 1985 Stern der Völkerfreundschaft; gest. in Berlin.

Fragen der Dt. Architektur und des Städtebaus. 1952 (Mitautor); Sowj. Architektur. 1953 (Mitautor); Handbuch für Architektur. 1954 (Mitautor); DBA 1951 bis 1953. 1954; Architektur und Städtebau in der DDR. 1959 (Mitautor); Mein bewegtes Leben. Berlin 1986.

Simone Hain / Peter Erler

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten