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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Ligendza, Roman

* 4.8.1891 ✝ 18.6.1946

Geboren am 4. August 1891 in Zaborze/Krs. Hindenburg in Oberschlesien, Sohn eines Bergmanns; lernte Kaufmann und arbeitete als Häuer. Von 1912 bis 1914 Militärdienst, dann Weltkriegsteilnehmer, zuletzt Unteroffizier. Im April 1920 trat er in die KPD und den Bergarbeiterverband ein, aus letzterem im März 1929 ausgeschlossen, zählte anschließend zu den führenden RGO-Funktionären in Oberschlesien. Delegierter des XII. Parteitages der KPD im Juni 1929 in Berlin. Bis 1931 als Bergarbeiter tätig, war er Mitglied der BL Oberschlesien und gehörte von 1927 bis 1933 der Stadtverordnetenversammlung in Hindenburg an. Im April 1932 wurde er im Wahlkreis Oppeln in den Preußischen Landtag gewählt. Ligendza flüchtete im März 1933 nach Polen, kehrte aber Ende des Jahres nach Deutschland zurück und war Instrukteur der KPD in Berlin und im Ruhrgebiet (unter dem Decknamen Rudolf Schneuder). Dann Obergebietsleiter, Ligendza war verantwortlich für den Wiederaufbau der RGO und der KPD im Ruhrgebiet, Mittel- und Niederrhein. Am 24. April 1934 in Düsseldorf festgenommen, wurde er am 12. April 1935 vom 2.Senat des VGH in Berlin zu zwei Jahren und acht Monaten Zuchthaus verurteilt. Nach der Strafverbüßung im Zuchthaus Brieg kam er in »Schutzhaft« in die KZs Sachsenhausen und Buchenwald, aus letzterem wurde er im Sommer 1941 nach Oberschlesien entlassen. Den Erinnerungen des im Frühjahr 1943 über Oberschlesien abgesprungenen deutschen Kommunisten und Angehörigen der Roten Armee Vinzent Porombka (* 1910 – † 1975) zufolge, organisierte er gemeinsam mit Roman Ligendza und anderen oberschlesischen Kommunisten Anfang Januar 1945 Widerstandaktionen gegen das NS-Regime. Ligendza hat sich dann der Roten Armee zur Verfügung gestellt und sprang gemeinsam mit Porombka im März 1945 mit dem Fallschirm bei Chemnitz ab, er kam im Sommer 1945 nach Berlin und begann im Büro von Ottomar Geschke beim Hauptamt für Sozialwesen des Berliner Magistrats zu arbeiten. Roman Ligendza starb unter bis heute nicht geklärten Ursachen am 18.Juni 1946 im Eggersdorfer Forst bei Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten