x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Lingner, Max

* 17.11.1888 ✝ 14.3.1959

Geb. in Leipzig; Vater Xylograph; Abitur; 1908 – 13 Studium der Malerei an der Kunstakad. Dresden bei Carl Bantzer; 1914 – 18 Militärdienst; 1918 Mitgl. des Soldatenrats, beteiligt am Kieler Matrosenaufstand; 1919 – 22 Bewirtschaftung eines Gehöfts in Born (Darß); als Landschaftsmaler tätig; 1922 – 28 in Weißenfels (Saale) ansässig; Aufn. sozialkrit. u. proletar. Themen: Hinkemann (um 1924/25), Heimkehrende Fabrikarb. (1926), Arbeiterliebe (1928); Ende 1928 Übersiedl. nach Paris; dort vorwiegend Arbeit als Zeichner für die Presseorgane »Monde«, »Avantgarde«, »L’Humanité«, als Buchillustrator u. Ausgestalter von Pressefesten; 1934 Mitgl. der frz. KP; tätig für die Volksfront; 1939/40 Internierung u. a. im Lager Gurs, Flucht; danach illeg. Arbeit für die Résistance; 1944 Wiederaufn. der Arbeit für die »L’Humanité«.

1949 Rückkehr nach Dtl.; übergab 40 Gemälde, Aquarelle u. Zeichnungen als Schenkung dem »Volk des fortschrittl. Dtl.«, u. a. die Gemälde »Paris Meudon« (1929), »Im Boot« (1931), »Mademoiselle Yvonne« (1932); Mitgl. des Präs.-Rats des KB; 1949 Prof. an der HS für bildende u. angewandte Kunst in Berlin-Weißensee; 1950 Gründungsmitgl. der DAK u. Ltr. einer Mstr.-Kl. für Malerei; monumentale Festdekoration zum 1.5.1950 im Berliner Lustgarten (als formalist. diffamiert); im Sinne des geforderten soz. Realismus entstehen Spätwerke, u. a. das Wandbild für das Haus der Min. (1952) u. das Gemälde »Der Große Dt. Bauernkrieg« (1951 – 55); 1952 u. 1955 NP; 1955 VVO; gest. in Berlin.

Seit 2007 gibt es die unselbständige M.-L.-Stiftung.

Mein Leben u. meine Arbeit. Dresden 1955; Gurs. Bericht u. Aufruf. Berlin 1982. Geismeier, W.: M. L. Leipzig 1968; Claußnitzer, G.: M. L. Maler u. Werk. Dresden 1970; Heider, G.: M. L. Künstlerkompendium. Leipzig 1979; Kat. M. L. Nat.-Galerie u. AdK. Berlin 1988; Sent, E.: M. L. Werkverzeichnis 1898 bis 1931/32. Berlin 2004.

Anke Scharnhorst / Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten