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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Lingner, Reinhold

* 27.6.1902 ✝ 1.1.1968

Geb. in Berlin-Charlottenburg; Vater Architekt; Gymn. in Berlin-Charlottenburg; 1919 – 21 Ausb. zum Gärtner in den Spätschen Baumschulen Treptow; 1923 – 25 Gasthörer an der TH Stuttgart bei Paul Schmitthenner, Mitarb. in dessen Architekturbüro; 1927 Staatl. Geprüfter Gartenbautechniker; 1927 Entwurf für Soldatenfriedhöfe bei der Amtl. Dt. Kriegsgräberfürsorge in Belgien; 1932 Staatl. Dipl. als Gartenbauinspektor; 1933 mit seiner Frau Alice L. nach Belgien, Mitarb. im Gartenbaubüro von Frank Erich Carl; 1936 Rückkehr nach Dtl. aus finanziellen Gründen, 1937 – 42 Mitarb. im Büro des Gartenarchitekten Paul Roehse in Gütersloh; 1942 freischaff. Architekt in Eichenbrück / Wartheland (Polen); 1944/ 45 Dienstverpflichtung im Unternehmen Todt zur Durchführung militär. Tarnpflanzungen.

1945 Ltr. des Hauptamts für Grünpflanzung beim Magistrat von Groß-Berlin, Planung im Arbeitsstab von Hans Scharoun, u. a. für den zerstörten Großen Tiergarten, erste Entwürfe für Buckow, Pankow-Schönholz u. a.; 1947 –50 Ltr. der Abt. Landschaft des Inst. für Bauwesen der DAW (1950 Auflösung des Amts); 1949 Grünflächenplanung für den Kollwitzplatz Berlin; 1950 – 58 Ltr. der Abt. Grünplanung des Inst. für Städtebau u. Landesplanung der DBA; 1951 / 52 Ltr. des Projekts Pionierrep. »Wilhelm Pieck« Altenhof / Werbellinsee; 1951 – 58 Mitgl. der DBA; 1951 Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde; 1950 – 52 Federführung beim Projekt »Landschaftsdiagnose der DDR«; 1951 zus. mit  Selman Selmanagic Walter-Ulbricht-Stadion (später »Stadion der Weltjugend«, 1990 abgerissen), 1950 – 52 Erneuerung des Schloßparks Niederschönhausen (Pankow), Amtssitz des Präsidenten der DDR; 1952 1. Preis im Wettbewerb Ehrenhain Buchenwald (zus. mit  Fritz Cremer,  Kunz Nierade u.  Bertolt Brecht); 1953 / 54 Erholungsheim Prieros; 1958 – 61 Chefarchitekt der 1. Internat. Gartenbauausstellung (iga) in Erfurt; Mitarb. an den Planungen für Hoyerswerda u. Eisenhüttenstadt; 1961 Prof. mit Lehrauftrag an der HU Berlin; 1962 NP; Ltr. des Inst. für Gartengestaltung u. der Fachrichtung Garten- u. Landeskultur an der HU Berlin; 1962 – 67 Prof. für Gartengestaltung an der HU Berlin; gest. in Berlin.

Landschaftsgestaltung. Berlin 1952 (mit A. Lingner); Landschaftsdiagnose der DDR. Berlin 1955 (mit F. E. Carl); Kulturpark Treptow. Berlin 1957; Die Bauten der Internat. Gartenbauausstellung Erfurt, iga 1961. Erfurt 1961. Novak, K.: Die Entw. der Garten- u. Landschaftsarchitektur in der DDR bis Ende der 60er Jahre – dargestellt am Lebenswerk R. L.s. Diplomarbeit, TU Berlin 1989; Fibich, P.: Gedenkstätten. Diss., TU Dresden 1998; Barth, H., Topfstedt, T. u. a.: Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR. Erkner 2000; Hoffjan, T. u. a.: Freiraum komplex. Berlin 2003; Stadt u. Grün. Hrsg. vom Dt. Städtetag. Zum 100. Geburtstag von R. L. Hannover – Berlin 2003; Durth, W. u. a.: Architektur u. Städtebau der DDR. Berlin 2007.

Volker Wagner

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten