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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Lisewski, Stefan

* 6.7.1933 ✝ 26.2.2016

Geb. in Tczew (Polen, ehem. Dirschau / Westpreußen); Vater Beamter; Mutter Stenotypistin; Volksschule in Thorn (Torún, Polen), 1945 Flucht.

Nach 1945 Goethe-OS in Schwerin, daneben Statist am Mecklenburg. Staatstheater Schwerin; 1954 Abitur; 1954 Bewerbung zum Studium an der Bergakad. Freiberg, Pro-Praktikum als Stahlkocher im Ernst-Thälmann-Werk Magdeburg; 1955 – 57 Schauspielstudium an der Staatl. Schauspielschule Berlin-Schöneweide; 1957 – 99 festes Engagement am Berliner Ensemble durch  Helene Weigel, wo er bald zu den wichtigsten Protagonisten gehörte; Hauptrollen in nahezu allen  Brecht-Stücken, berühmt etwa als Mackie Messer in der »Dreigroschenoper«, als Dogsborough in »Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui« in der  Heiner Müller-Insz. von 1995; wichtige Arbeit als Gleb Tschumalow in »Zement« von H. Müller; Zusammenarbeit mit den Theater-Regisseuren u. Bühnenbildnern  Erich Engel,  Peter Palitzsch,  Manfred Wekwerth,  Fritz Marquardt,  Ruth Berghaus,  Horst Sagert, Robert Wilson, Peter Zadek, Heiner Müller,  Einar Schleef, George Tabori; neben der Bühnentätigkeit erlangte er große Popularität durch Rollen in Kino- u. Fernsehfilmen der DEFA bzw. des DDR-Fernsehens; Leinwanddebüt als Jupp König in »Das Lied der Matrosen« 1958 (R.:  Kurt Maetzig u.  Günter Reisch); wurde zum Publikumsliebling durch zahlr. Hauptrollen, wie in  Slátan Dudows Gegenwartsfilm »Verwirrung der Liebe« (1959), »Wo der Zug nicht lange hält« (1960, R.: Joachim Hasler), als Johann van Beethoven in »Beethoven – Tage aus einem Leben« (1976, R.:  Horst Seemann); in den 1970er Jahren Konzentration auf die Bühnenkarriere, daneben aber auch weiterhin tragende Rollen in Kinderserien wie »Spuk unterm Riesenrad«, »Spuk im Hochhaus« (1979 / 1983, R.: Günther Meyer); seit 2000 Rollen an versch. Theatern im In- u. Ausland; gest. in Berlin.

Dok.-Film »Dämmerung. Ostberliner Bohème der 50er Jahre« (1993, R.: Peter Voigt).

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten