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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Lochthofen, Lorenz

* 21.10.1907 ✝ 14.9.1989

Geb. in Altenderne bei Dortmund; Vater Bergmann; 1914 – 21 Volksschule in Scholven; 1921 – 25 Lehrling auf der Zentralkokerei der Zeche Scholven, Facharbeiterabschl. als Schlosser; 1921 KJVD u. Gewerkschaft; Ltr. einer KJVD-Ortsgr.; ab 1925 Schlosser auf Schacht- u. Kokereimontagen im Ruhrgeb.; Aug. 1930 als Spezialist in die UdSSR; bis 1931 in Schächten im Donezbecken als Schlosser u. Schweißer; 1930/31 Komsomol; 1931 – 35 Besuch der KUNMS; 1931 KPdSU; 1935 Doz. für Pol. Ökon., hist. u. dial. Materialismus an einer Parteischule u. an der Kommunist. Univ. in Engels; dann Red. u. Sekr.

der dt.-spr. Ztg. »Nachrichten« in Engels (»Bernd«); 1937 vom NKWD verhaftet, 1938 von einem Sondergericht in Abwesenheit zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt, bis 1946 im Lager in Workuta; 1941 in der Sonderfahndungsliste »UdSSR« der Gestapo erf.; nach Haftentlassung Zwangsansiedl. in Workuta; Chefmechaniker in einem Betrieb.

Seit 1947 mit einer Russin verh.; beantragt im Aug. 1947 in einem Brief an  Wilhelm Pieck seine Rückkehr nach Dtl.; Abendstudium der theoret. u. angewandten Mechanik; 1953 externes Examen als Bergbautechniker am Bergbautechnikum in Workuta; am 14.5.1956 vom Gebietsgericht von Saratow rehabil.; ab Jan. 1957 Oberingenieur für Maschinenwesen bei einer geolog. Expedition in Workuta.

Nov. 1958 Übersiedl. in die DDR; SED; zunächst Schlosser im VEB Waggonbau Gotha; dann Ltr. der Normenabt. u. Assistent des Werkltr.; 4.2.1959 Anerkennung der durchgehenden Parteimitgliedschaft ab 1932 durch die ZPKK; 1960/61 Techn. Dir. im VEB Waggonbau; 1961 – 65 Ltr. des Büromaschinenwerks in Sömmerda; Mitgl. der SED-KL Sömmerda; 1963 – 67 Mitgl. des ZK der SED; Aufgabe der berufl. Tätigkeit aus gesundheitl. Gründen; gest. in Bad Liebenstein.

Peter Erler

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten