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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Loest, Erich

* 24.2.1926 ✝ 12.9.2013

Geb. in Mittweida (Sachsen); Vater Kfm.; nach dem Abitur 1944 Soldat, danach Gelegenheitsarb.

1947 – 50 Volontär u. Red. an der »Leipziger Volksztg.«; SED; seit 1950 freischaff. Schriftst.; 1955/56 Studium am Inst. für Lit. »Johannes R. Becher« Leipzig; stand 1956/57 mit  Gerhard Zwerenz u. a. in Opp. zur SED, insbes. zur Kulturpol.; Mitarb. auch am Programm des Leipziger Kabaretts »Die Pfeffermühle«; Nov. 1957 Ausschl. aus der SED; dann wegen seiner Ansichten zu demokrat. Erneuerungen verhaftet u. zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt (Revision 1990); 1964 Entlassung auf Bewährung; Veröff. von Abenteuer- u. Kriminalromanen unter Pseudonym; vom MfS im OV »Autor« operativ bearbeitet; 1979 Austritt aus dem SV unter Protest; 1981 mit einem Dreijahresvisum nach Westdtl., kehrte nach Ablauf nicht in die DDR zurück; 1989 Rehabil. durch das Oberste Gericht der DDR; von 1984 – 86 2. Vors. des VS, 1994 – 97 1. Vors.; 1987 Gründung des Linden-Verlags Künzelsau, jetzt Linden-Verlag Leipzig (gem. mit Sohn Thomas L. u. dessen Frau).

1992 Ehrenbürger von Mittweida u. 1996 von Leipzig; 1997 Kommandeurskreuz der Republik Polen; 1998 Mainzer Stadtschreiber; 2001 Dr. h. c. der TU Chemnitz; gest. in Leipzig.

Preise: Hans-Fallada-Preis (1981), Marburger Lit.-Preis (1984), Jakob-Kaiser-Preis (1984 u. 1989), Freiheitspreis des Bundes freier Berufe (1991), Karl-Hermann-Flach-Preis (1992); Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Leipzig (1996); Auszeichnung mit dem Kommandeurskranz des Verdienstordens der Rep. Polen (1997); Ehrendoktor des Hampen-Syndney-Colleges, Virginia (1997); Bundesverdienstkreuz (1999); Dt. Nationalpreis (2009).

Schattenboxen. Berlin 1973; Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene. Halle 1978; Durch die Erde ein Riß. Ein Lebenslauf. Autobiogr. Hamburg 1981; Völkerschlachtdenkmal. Hamburg 1984; Zwiebelmuster. Hamburg 1985; Der Zorn des Schafes. Künzelsau 1990; Die Stasi war mein Eckermann oder: Mein Leben mit der Wanze. Göttingen, Leipzig 1991; Froschkonzert. Künzelsau 1991; Nikolaikirche. Leipzig 1995; Als wir in den Westen kamen. Gedanken eines liter. Grenzgängers. Leipzig 1997; Gute Genossen. Leipzig 1999; Träumereien eines Grenzgängers. Stuttgart 2001; Prozesskosten. Göttingen 2007; Einmal Exil u. zurück. Göttingen 2008; Löwenstadt. Göttingen 2009; Werkausgabe. Künzelsau 1991 – 2000. Sahlmen, A.: Das Vehikel der Imagination. Frankfurt (Main) 1992; Schneider-Nehls, G.: Grenzgänger in Dtl. Potsdam 1997; Brandt, S.: Vom Schwarzmarkt nach St. Nikolai. Leipzig 1998; Kulturstiftung Leipzig (Hrsg.): E. L. Eine dt. Biogr. Leipzig 2007; Möbius, R.: Wortmacht u. Machtwort. Der polit. L. Leipzig 2009.

Siegmar Faust

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten