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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Loquingen, Peter

* 14.8.1898 ✝ 31.1.1965

Geboren am 14. August 1898, Sohn eines Modelltischlers in Düsseldorf; Fabrikarbeiter. 1919 Mitglied der SPD, Ende des Jahres Übertritt zur USPD, ging 1920 mit deren linkem Flügel zur KPD. In der Partei Anhänger der Linken, seit 1924 hauptamtlicher Funktionär, Sekretär der KPD in Hagen. Im gleichen Jahr zog er als jüngster Abgeordneter in den Preußischen Landtag ein. Während der innerparteilichen Auseinandersetzungen schloß sich Loquingen 1925 den Ultralinken an. Er wurde als Vertreter der Korsch-Gruppe am 19. August 1926 aus der KPD ausgeschlossen. Loquingen behielt sein Landtagsmandat bis 1928 und gehörte zur Leitung der Korsch-Gruppe, bis diese sich auflöste. Als Pächter einer Gastwirtschaft zog Loquingen 1929 ins Saargebiet, bis er 1932 ausgewiesen wurde. Später ging er als Vertreter (Seifenhandel) ins Saargebiet zurück, war dort bei der »Deutschen Front«. 1935 Übersiedlung nach Neuß, wo er sich politisch nicht mehr betätigte. 1936 gemustert und als Soldat eingezogen, kam er von 1936 bis 1938 zur Feldartillerie in Magdeburg und war anschließend wieder als Reisender tätig. Im Zweiten Weltkrieg erneut eingezogen, geriet Loquingen bei Kriegsende in amerikanische Gefangenschaft und wurde dann den Franzosen überstellt. Er kehrte 1946 zurück und ließ sich in Düsseldorf als selbständiger Einzelhandelskaufmann nieder. Politisch nicht mehr organisiert, da er die Haltung beider Mächtegruppen in Ost und West für falsch hielt. Peter Loquingen starb am 31. Januar 1965 in Düsseldorf.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten