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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Lossau, Fritz

* 25.7.1897 ✝ 17.5.1987

Geboren am 25 Juli 1897 in Hannover; Laboranten-Ausbildung, war bei verschiedenen Firmen beschäftigt. Kriegsteilnehmer, kehrte schwerverwundet von der Front zurück. 1918 Mitglied der USPD, ging mit der linken USPD 1920 zur KPD. Lossau stand auf dem linken Flügel der KPD. 1924 als hauptamtlicher Sekretär eingesetzt, zog er im gleichen Jahr als Abgeordneter in den Preußischen Landtag ein. Nach Düsseldorf übergesiedelt, führte er dort zusammen mit Peter Loquingen die ultralinke Opposition. Deswegen wurde er am 19. August 1926 aus der KPD ausgeschlossen. Er behielt sein Landtagsmandat bis Mai 1928 und schloß sich der Korsch-Schwarz-Gruppe an. Nach deren Spaltung ging er mit Ernst Schwarz zur Gruppe »Entschiedene Linke«. Im April 1927 bekam Lossau Differenzen wegen der Haltung der Gruppe zur KAP, er trat aus »politischen und taktischen« Gründen aus den »Entschiedenen Linken« aus. Sein Wiederaufnahmeantrag in diese Gruppe vom Mai 1927 wurde abgelehnt. Lossau war durch sein Kriegsleiden lange Zeit krank und politisch nicht mehr aktiv. Er ging zu den Syndikalisten und der AAU, trennte sich aber noch vor 1933 von dieser Gruppierung. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er der SPD bei und wurde hauptamtlicher Mitarbeiter des »Reichsbundes der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen« in Niedersachsen. Zuletzt wohnte er in Hemmingen bei Hannover. Fritz Lossau starb am 17.Mai 1987.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten