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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Loth, Joseph

* 7.3.1896 ✝ 14.8.1970

Geboren am 7. März 1896 in Rieneck/Gmünden in Unterfranken als Joseph Waßmuth, Sohn einer alleinerziehenden Arbeiterin. 1902 heiratete die Mutter, und er bekam nun den Familiennamen Loth. Der gelernte Metallarbeiter begann im Mai 1914 als Eisenbahnarbeiter, war ab Juni 1920 Zugschaffner. 1924 entlassen, wurde er 1927 in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Funktionär der KPD in Friedberg, gehörte dort von 1928 bis 1930 dem Stadtrat an und war 1931/32 Abgeordneter des Landtages des Hessischen Volksstaates. Da er auch nach dem Machtantritt der Nazis für die KPD zu den Landtagswahlen kandidierte, wurde er am 10. März 1933 in Friedberg verhaftet. Am 5.April 1933 verurteilte ihn das Sondergericht beim OLG Darmstadt zu einem Jahr Gefängnis. Er wurde bereits im Dezember 1933 entlassen, im Januar 1934 erneut festgenommen, kam mehrere Monate in »Schutzhaft«. Nach seiner Freilassung traf er sich u. a. mit dem im Untergrund lebenden Wilhelm Beuttel. Am 26. Februar 1943 wurde Loth abermals verhaftet und am 29. März 1944 durch den 2. Senat des VGH zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Bis Mai 1944 saß er zunächst in der Strafanstalt Mainz, anschließend bis zur Befreiung am 27. April 1945 im Zuchthaus Butzbach. Loth begann nach dem Kriege erneut bei der Bahn zu arbeiten und war lange Jahre auf dem Bahnhof Friedberg angestellt. Er trat wieder der KPD bei, gehörte ab 1969 der DKP an. Joseph Loth starb am 14. August 1970 in Friedberg.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten