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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Ludewig, Johanna

* 28.3.1891 ✝ 11.7.1958

Geboren am 28. März 1891 in Berlin, Tochter eines Klempnermeisters; besuchte die Handelsschule und arbeitete von 1907 bis September 1928 als Buchhalterin und Prokuristin in verschiedenen Berliner Betrieben. 1912 trat sie der SPD bei. Als Abteilungsleiterin des Sozialdemokratischen Wahlvereins für den I. Berliner Wahlkreis gehörte sie ab 1916 dem neuen linken Zentralvorstand an und wurde während des Krieges Mitglied und Funktionärin der USPD. Ende 1920 kam sie mit dem linken Flügel der Partei zur KPD. Johanna Ludewig saß bereits im März 1919 in der USPD-Fraktion in der Berliner Stadtverordnetenversammlung, ab Juli 1920 war sie ununterbrochen Abgeordnete der Stadtverordnetenversammlung der neuen Einheitsgemeinde Groß-Berlin. Johanna Ludewig war von 1921 bis 1933 Abgeordnete der KPD im Preußischen Landtag. Sie engagierte sich vor allem in der kommunistischen Frauenbewegung, war 1927 Sekretärin des RFMB und ab 1932 Leiterin der Frauen- und Mädchenstaffel im Kampfbund gegen den Faschismus. 1933 zunächst nach Großbritannien, später nach Dänemark emigriert, kehrte jedoch 1934 nach Deutschland zurück und arbeitete als Buchhalterin in Berlin. Sie stand unter Polizeiaufsicht, wurde mehrmals zur Gestapo bestellt. Im Zusammenhang mit der Aktion »Gewitter« am 20. August 1944 verhaftet, kam Johanna Ludewig in das KZ Ravensbrück, dort am 12. September zwar entlassen, aber noch mehrere Wochen im Polizeigefängnis Berlin festgehalten. Nach 1945 wieder in ihrem Beruf tätig, politisch war sie nicht mehr organisiert. Johanna Ludewig starb am 11. Juli 1958 in West-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten