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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Maetzig, Kurt

* 25.1.1911 ✝ 8.8.2012

Geb. in Berlin; Vater Photochemiker, Inhaber der FEKA GmbH; Studium der Soziol., Psychol. u. Jura an der Sorbonne (Paris); 1933 Debüt als Regieassistent beim Film; 1935 Prom. in München; 1934 Verbot jegl. Arbeit beim Film durch die Reichsfilmkammer (wg. jüd. Abstammung); kfm. Angest. der FEKA; eigenes Fotolabor in Werder (b. Berlin); 1944 Mitgl. der illeg. KPD.

1945/46 Mitgl. des Filmaktivs der ZV für Volksbildung; 17.5.1946 Mitbegr. u. Lizenzträger der DEFA; SED; Initiator u. erster Dir. der DEFA-Wochenschau »Der Augenzeuge«; erste Dok.-Filme 1946, u. a. »Einheit«, »Berlin baut auf«; 1949, 1950, 1954, 1959 u. 1968 NP; 1950 Mitgl. der DAK; 1955 Prof. für Filmregie; 1955 – 64 Dir. der Dt. HS für Filmkunst Potsdam-Babelsberg; 1956 erster Vors. der Vereinigung der Filmklubs der DDR; 1965 Verbot seines Films »Das Kaninchen bin ich«, danach öff. »Selbstkritik«; 1973 Präs. der Zentr. Arbeitsgemeinschaft für Filmklubs beim Min. für Kultur; 1976 Ruhestand; seit 1979 Ehrenpräs. der Internat. Filmcluborg. auf Lebenszeit; 1979 Kurt-Barthel-Medaille; 1981 Stern der Völkerfreundschaft; 1986 VVO; gest. im mecklenburgischen Bollewick-Wildkuhl.

Insgesamt 23 Filme bei der DEFA u. a.: 1947 »Ehe im Schatten«, 1949 »Die Buntkarierten«, 1950 »Der Rat der Götter«, 1954 »Ernst Thälmann – Sohn seiner Kl.«, 1955 »Ernst Thälmann – Führer seiner Kl.«, 1957 »Schlösser u. Katen«, »Vergeßt mir meine Traudel nicht«, 1958 »Das Lied der Matrosen«; 1960 »Der schweigende Stern«, 1965 »Das Kaninchen bin ich« (erst 1990 aufgeführt), 1967 »Die Fahne von Kriwoi Rog«, 1972 »Januskopf«, 1976 »Mann gegen Mann«.

Filmarbeit. Berlin 1987. Filmen für ein besseres Dtl. – der DEFA-Regisseur K. M. 2004; Schenk, R.: K. M. – Der Augenzeuge. TV-Dokumentation 2006.

Bernd-Rainer Barth / Ingrid Kirschey-Feix

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten