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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Mager, Hermann

* 30.5.1872 ✝ 1947

Geboren am 30. Mai 1872 in Heidingsfeld bei Würzburg; besuchte das Gymnasium, studierte Philologie und war bis 1914 Studienrat in München. Längere Zeit Erzieher der Wittelsbacher Prinzen am bayerischen Königshof; nach dem Krieg gehörte er zum Lehrkörper eines humanistischen Gymnasiums. Während des Krieges wurde der Pazifist Mager Mitglied der USPD und 1920 der KPD. Von 1924 bis 1928 Abgeordneter des Bayerischen Landtags und 1926 Mitglied der KPD-BL Südbayern. Mager hatte schon vorher aus politischen Gründen seinen Lehrerberuf aufgeben müssen. 1928 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur zum Landtag, da die BL gegen seine Nominierung war. Er lebte von Nachhilfestunden, die er Mittelschülern gab. Vor 1933 wurde er 2. Vorsitzender und Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft in München und geriet deswegen in Konflikt mit der KPD. Nach 1933 erhielt er eine kleine Rente aus einer Privatversicherung und erteilte wieder Nachhilfestunden. 1944/45 trat er in Kontakt zu einer Widerstandsgruppe. Mager versuchte im Herbst 1945, nach der Konstituierung von SPD und KPD, erstmals in Bayern vergeblich einen Zusammenschluß beider Parteien. Er schrieb 1947 noch ein Buch über Soziologie, für das er keinen Verleger fand. Während eines Vortrages auf einer Gewerkschaftstagung in Eichstätt im Juni 1947 erlag Hermann Mager einem Herzschlag.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten