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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Mannbar, Artur

* 18.7.1913 ✝ 30.12.2002

Geboren am 18. Juli 1913 in Landweiler/Saar, Sohn eines Bergarbeiters. Nach dem Gymnasium kaufmännische Lehre, Angestellter. Von 1931 bis 1935 Expedient, Redaktionsvolontär bzw. Redakteur der »Arbeiterzeitung«, dem Organ der KPD in Saarbrücken. 1934 Eintritt in die KPD, für die er ab 1935 illegal als Instrukteur in Paris, Moskau und Kopenhagen arbeitete. Von 1935 bis 1937 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau. Zuletzt Instrukteur der AL Nord unter Heinrich Wiatrek, er unternahm mehrmals illegale Reisen nach Hamburg. Im Mai 1940 in Dänemark verhaftet, im Juni an die Gestapo ausgeliefert und am 3. September 1942 vom VGH zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. 1945 aus dem Zuchthaus Brandenburg-Görden befreit, war Mannbar bis 1949 Leiter der Hauptabteilung Nachrichten und Kommentator beim Berliner Rundfunk. Ab 1946 Mitglied der SED, wurde er nach einer Untersuchung 1947 wegen seines »Verhaltens in der Gestapo-Untersuchungshaft« ausgeschlossen. Im Mai 1949 nach Leipzig zum MDR versetzt, von 1953 bis 1955 Redakteur des ADN-Büros in Leipzig. 1956 Wiederaufnahme in die SED, bis 1978 Chef vom Dienst, später Chefredakteur des ADN in Ost-Berlin. 1974 erhielt er den VVO in Gold. Er war 1975 gemeinsam mit

Max Frenzel

Mitherausgeber des Buches »Gesprengte Fesseln« über den antifaschistischen Widerstandskampf im Zuchthaus Brandenburg. Darin blieb nicht nur ihr Mithäftling Robert Havemann unerwähnt, sondern die Geschichte der inhaftierten Kommunisten im Zuchthaus Brandenburg wurde insgesamt verfälscht. Deswegen veröffentlichte acht Jahre später ihr Brandenburger Mithäftling Walter Uhlmann unter dem Titel: »Leben um zu sterben« in Köln eine Sammlung von Erinnerungsberichten. Artur Mannbar starb am 30. Dezember 2002 in Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten