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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Maslowski, Paul Gregor

* 17.11.1892 ✝ 28.9.1971

(* 1892 – † 1971)

Geboren am 17. November 1892 in Zempelburg/Westpreußen, Sohn eines Bauarbeiters; lernte von 1907 bis 1911 das Schneiderhandwerk, bis 1915 in seinem Beruf. 1913 trat er in die SPD ein. Von 1915 bis 1918 Soldat im Weltkrieg, schloß er sich 1918 der USPD an und kam 1920 mit deren linkem Flügel zur KPD. Er arbeitete bis 1933 als Schneider. Seit 1923 Mitglied der BL Berlin-Brandenburg, gehörte Paul Maslowski der linken Fraktion an und war Anhänger Ruth Fischers, deren Positionen er auch nach dem »Offenen Brief« 1925 verteidigte. Als Vertreter der Fischer-Maslow-Gruppe Teilnehmer an der 6. Erweiterten EKKI-Tagung im März 1926, trennte sich jedoch noch Ende 1926 von der Fischer-Gruppe. Maslowski ging zur Thälmann-Führung über und war von 1926 bis 1928 Leiter der RFB-Abteilung Berlin-Mitte. Ob er als Konzession an die Linke auf dem XI. Parteitag 1927 zum Kandidaten des ZK gewählt wurde, ist nicht gesichert. Von August bis November 1929 Nachrücker der Berliner Stadtverordnetenversammlung, bis Ende 1932 Instrukteur. Am 28. Februar 1933 verhaftet, bis Ende September 1933 im KZ Sonnenburg, danach bis 1944 Schneider in Berlin. Am 12.August 1944 festgenommen – er gehörte zur Widerstandsgruppe um Anton Saefkow –, vom VGH am 18. Januar 1945 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 27. April 1945 befreit, zunächst Schneider, danach ab September 1945 Sachbearbeiter in Berlin-Charlottenburg, bis Dezember 1946 1. Vorsitzender der KPD bzw. der SED Berlin-Charlottenburg. 1947/48 wieder Schneider, ist er im Juli 1951 nach Ost-Berlin übergesiedelt, dort von Oktober 1948 bis Anfang 1955 Leiter eines Betriebsteils des VEB »Fortschritt« Bekleidungswerk. Bis zur Rente 1958 in der Industrie-Verwaltung Bekleidung, er erhielt im Dezember 1962 den VVO in Silber. Paul Maslowski starb am 28. September 1971.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten