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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Maslowski, Peter

* 25.4.1893 ✝ 24.4.1983

Geboren am 25. April 1893 in Berlin; besuchte ein humanistisches Gymnasium und studierte an der Berliner Universität Germanistik und Nationalökonomie. Während des Krieges Mitglied der USPD, mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. Zunächst Redakteur an verschiedenen KPD-Zeitungen, so 1921 in Oberhausen. 1923 Polsekretär und Leiter des KPD-Bezirks Mittelrhein in Köln. Maslowski stand zwar auf dem linken Parteiflügel, tendierte aber zur Mittelgruppe, so daß ihn der Bezirksparteitag im Februar 1924 als Sekretär ablöste. Er wurde Chefredakteur der »Sozialistischen Republik« in Köln, zog im Mai 1924 als Abgeordneter des Wahlkreises Westfalen-Nord in den Reichstag ein, im Dezember 1924 nicht wiedergewählt. Im Herbst 1924 Redakteur in Stuttgart, dort auch kurze Zeit inhaftiert. Ende 1924 Redakteur der »Roten Fahne« Westfalens (Kopfblatt des »Ruhr-Echos«); 1926 Chefredakteur des »Klassenkampfes« in Halle. Im Juni 1926 erneut zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Von März bis September 1928 als Nachfolger von Lex Ende Chefredakteur des »Ruhr-Echos« in Essen, dann Mitarbeiter des ZK in Berlin. Von 1928 bis 1930 wieder Reichstagsabgeordneter (Wahlkreis Westfalen-Nord). Maslowski publizierte eine Reihe von Broschüren und Büchern, vor allem über die Zentrumspartei und Kirchenprobleme.

1932 veröffentlichte er in der Reihe »Männer und Mächte« eines bürgerlichen Verlages eine Biographie Ernst Thälmanns. Obwohl eine absolut positive Schilderung, wurde Maslowski deswegen in der KPD angegriffen. In der Folgezeit schrieb er bis 1933 hauptsächlich für Münzenberg-Organe. Ende Februar 1933 ging Maslowski in die Illegalität und flüchtete im August 1933 zunächst nach Polen, später emigrierte er nach Paris, dort war er Redakteur der »Zukunft« und Gesellschafter des Verlages Carrefour sowie aktiver Mitarbeiter der Münzenberg-Gruppe. Nach dem Ausschluß Willi Münzenbergs brach auch Peter Maslowski mit der KPD. Während der Besetzung Frankreichs entkam er ins unbesetzte Südfrankreich, wo er zuletzt illegal lebte. Im Dezember 1945 Rückkehr nach Deutschland, Mitglied der SPD, mit der Maslowski später in Konflikt geriet. Von 1946 bis 1967 Herausgeber der »Neuen Presse« in Coburg, die er bis 1963 als Chefredakteur leitete. 1973 gehörte er mit Karl Retzlaw, Augustin Souchy und Peter Bernhardi zu den Gründern des Arbeitskreises »Karl Liebknecht«, einem »Forum für Linke und Libertäre aller Couleur«. Peter Maslowski starb am 24. April 1983 in Sommerhausen/Würzburg. Christoph Kopke veröffentlichte 2003 eine biographische Skizze über Peter Maslowski.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten