In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Masur, Kurt
* 18.7.1927 ✝ 19.12.2015
Geb. in Brieg (Schles./Brzeg, Polen); Vater Elektroingenieur; Volksschule; 1942 – 44 Musikunterricht in Klavier u. Violoncello; 1944 Fallschirmjägerbodentruppe; 1946 – 48 Studium an der HS für Musik Leipzig im Fach Dirigieren; 1948 – 51 Solorepetitor u. Kapellmstr. am Landestheater Halle; 1951 – 53 Erster Kapellmstr. an den Städt. Bühnen Erfurt u. 1953 – 55 an den Städt. Theatern Leipzig; 1955 – 58 Dirigent bei der Dresdener Philharmonie; 1958 Ernennung zum Gen.-Musikdir.; 1958 – 60 Musikal. Oberltr. am Mecklenb. Staatstheater Schwerin u. 1960 – 64 an der Komischen Oper Berlin; 1964 – 67 Gastspieltätigkeit in europ. Ländern u. in Brasilien; 1967 – 72 Chefdirigent der Dresdener Philh.; 1970 – 97 Gewandhauskapellmstr. in Leipzig; 1969, 1970 u. 1982 NP; 1970 DAK; 1975 Ernennung zum Prof.; initiierte am 9.10.1989, dem Tag der Leipziger »Montagsdemonstration«, mit den Sekr. der SED-BL Leipzig Kurt Meyer, Hans-Joachim Pommert u. Roland Wötzel, dem Kabarettisten Bernd-Lutz Lange u. dem Theologen Peter Zimmermann ein Treffen, das den friedlichen Verlauf der Demonstration einforderte.
1990 – 2002 Chefdirigent u. Musikdir. der New Yorker Philh.; zahlr. Gastspiele mit dem Gewandhausorchester u. Gastdirigate in Europa, den USA u. Japan; zahlr. Schallplatten-, Funk- u. Fernsehaufn.; 1990 Ritter der Ehren-
legion; 1991 Hanns-Martin-Schleyer-Preis; 1994 Vorst.-Mitgl. der Dt. Nationalstiftung; Mitgl. der Sächs. AdK u. der AdK Berlin; 1995 Bundesverdienstkreuz; 1997 Führer der Ehrenlegion; 1999 Commander Cross of Merit der Republik Polen; 1999 Dt. Fernsehpreis; 2000 Musikdir. des London Philharmonic Orchestra; 2002 musik. Ltg. des Orchestre National de France in Paris; 2000 Friedenspreis der Gothaer Kulturstiftung; 2002 Großes Verdienstkreuz mit Stern; 2004 Westfäl. Friedenspreis; 2005 Goldmedaille der Stadt Toulouse; 2007 Bundesverdienstkreuz; 2008 Wilhelm-Furtwängler-Preis, Ehrenbürger v. Leipzig, Wrocław u. Brzeg; gest. in Greenwich, Connecticut (USA).
Richard Strauss. Leipzig 1991 (Hrsg.); Elisabeth Leonskaja. Stuttgart 2005 (Mithrsg.). Härtwig, D.: K. M. Leipzig 1976; Zumpe, K.: K. M. Leipzig 1987; Fritzsch, A.: K. M. Gewandhauskapellmstr. in Leipzig. Frankfurt (Main) 1990; Schäfer, U. (Hrsg.): Mut u. Zuversicht geben. Frankfurt (Main) 1990; Forner, J.: K. M. Zeiten u. Klänge. Berlin 2002.
Christiane Niklew
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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