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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Matthus, Siegfried

* 13.4.1934 ✝ 27.8.2021

Geb. in Mallenuppen (Ostpr. / Sadoroschje, Rußland); Vater Bauer; OS in Rheinsberg, Abitur; 1952 SED; 1952 – 58 Studium als Chordirigent an der HS für Musik Berlin, ab 1956 Komposition bei  Rudolf Wagner-Régeny; 1958 – 60 Mstr.-Schüler bei  Hanns Eisler an der DAK; 1960 – 64 freischaff.; ab 1964 Komponist u. Dramaturg an der Komischen Oper Berlin; 1969 DAK; 1972 dort Sekr. der Sekt. Musik; 1976 Mitgl. der AdK Berlin (West) u. 1978 Korr. Mitgl. der Bayr. Akad. der Schönen Künste; Mitgl. des Musikrats der DDR u. des Präs. des VDK; 1979 VVO; 1972 u. 1984 NP; 1984 Ehrenbürger von Rheinsberg; 1985 Prof.; komponierte zunächst Vokalmusik, dann sinfon. Musik, u. a. mehrere Sinfonien, Bühnenmusik sowie Hörspiel- u. Fernsehmusiken, »Die Ermittlung« von Peter Weiss, »Der Stellvertreter« von Rolf Hochhuth, u. Opern, u. a. »Der letzte Schuß« (1967), »Noch einen Löffel Gift, Liebling?« (1972), »Judith« (1985), »Die Weise von Liebe u. Tod des Cornets Rilke« (1985), »Desdemona und ihre Schwestern« (1991), »Furi – oder die Macht des Gesangs« (1998) sowie das Oratorium »Laudate pacem«; »Kronprinz Friedrich« (Libretto von Thomas Höft, 1998/99); »Die unendliche Geschichte« (nach Michael Ende, 2004); »De vacuo spatio« (nach Texten von Otto von Guericke, 2005); »Phantast. Zauberträume« (2005); »Te Deum« (zur Weihe der wiederaufgebauten Dresdner Frauenkirche, 2005); »Cosima« (Opernfragmente v. Friedrich Nietzsche, 2007). Seit 1991 Künstler. Ltr. der Kammeroper Schloß Rheinsberg; 1995 Preis des Internat. Theaterinst. in der Bundesrep. Dtl.; 1997 Kulturpreis der Landsmannschaft Ostpreußen für Musik; 2000 Bundesverdienstkreuz; 2007 Einweihung der Veranstaltungshalle im Hafendorf Rheinsberg unter dem Namen S.-M.-Arena; gest. in Stolzenhagen (Wandlitz).



Die Weise von Liebe u. Tod des Cornets Christoph Rilke. Berlin 1989; Opern des 21. Jh. Libretti. Rheinsberg 2004. Döhnert, H.: S. M. Für Sie porträtiert. Leipzig 1979; Liedtke, U.: S. M. Tendenzen im Schaffen eines Komponisten. Leipzig 1985; Martin, S.: Analyt. Untersuchungen zum Opernschaffen des Komponisten S. M. Potsdam 1995.

Torsten Musial

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten