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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Matusche, Alfred

* 8.10.1909 ✝ 31.7.1973

Geb. in Leipzig; Vater Mechaniker; Volksschule, daneben Arbeit als Botenjunge; Schlosserlehre; Studium an einer TH, 1927 abgebrochen; Wanderschaft durch Dtl. u. die Schweiz, Besuch u. a. bei Hermann Hesse, Anregungen durch Expressionisten, erste Gedichte u. Hörspiele für den Sender Leipzig; Inszenierungen an versch. Arbeitertheatern; Kontakte zur KPD; 1933 aus pol. Gründen Beendigung der Arbeit beim Rundfunk; danach illeg. pol. Arbeit; Vernichtung seiner Manuskripte bei einer Hausdurchsuchung; Arbeit als Schlosser u. Tischler in Schlesien, ab 1942 wieder in Leipzig.

Ab 1945 wieder für den Sender Leipzig tätig; schrieb ab 1951 seine wesentl. Werke; ab 1969 freischaff., überwiegend für Theater u. TV, u. a. »Die Dorfstraße« (Schauspiel, 1955), »Nacktes Gras« (Drama, 1958), »Der Regenwettermann« (Fernsehspiel, 1963), »Kap der Unruhe« (Schauspiel, 1970); A. M.s Werke wurden selten aufgeführt, er lebte daher in ständ. sozialer Unsicherheit; 1973 später Erfolg mit der Aufführung des Dramas »Van Gogh« in Karl-Marx-Stadt; 1973 Lessing-Preis; lebte in Portitz (b. Leipzig), im Raum Berlin u. in Karl-Marx-Stadt; gest. in Karl-Marx-Stadt.

Dramen. Berlin 1971; Welche von den Frauen u. andere Stücke. Berlin 1979. Trilse, Ch.: A. M. In: Autorenkoll. unter Ltg. von Geerdts, H. J. Lit. der DDR. Einzeldarstellungen. Bd. 2. Berlin 1974; Serke, J.: Zuhause im Exil. München 1998.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten