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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Mauer, Wilhelm

* 25.2.1903 ✝ 21.2.1974

Geboren am 25. Februar 1903 in Raunheim am Main, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte Dreher und Schlosser. Er arbeitete u. a. bei Opel in Gummersbach und war dort auch zeitweise im Betriebsrat. 1920 Mitglied des DMV und 1926 der KPD, leitete bis 1929 die Ortsgruppe der KPD in Raunheim. Die BL Hessen-Frankfurt beauftragte ihn 1927 mit der Leitung der KPD-Betriebszelle bei Opel in Rüsselsheim. 1929 wurde Mauer als Abgeordneter in den Provinziallandtag Starkenburg, 1931 in den Hessischen Landtag gewählt. 1930/31 zunächst Orgleiter, 1931/32 Polleiter des RGO-Bezirkskomitees Hessen-Frankfurt. Ab Januar 1932 Volontär in der Orgabteilung des ZK, als Instrukteur für zwei Unterbezirke in Hessen-Frankfurt eingesetzt. Er flüchtete 1933 in die Schweiz und leitete unter dem Decknamen Theodor Braun die Emigrantenstelle in Binningen bei Basel. 1934 wegen politischer Betätigung nach Frankreich ausgewiesen, ging er 1941 wieder in die Schweiz, dort verhaftet und bis Kriegsende interniert. Mauer kehrte 1945 nach Deutschland zurück, arbeitete als Angestellter in der Gemeindeverwaltung der Stadt Raunheim und war Mitvorsitzender der Entnazifizierungs-Spruchkammer Groß-Gerau. Ab 1952 Rentner, betätigte er sich politisch in der 1956 gebildeten »Unabhängigen Wählergruppe« und amtierte bis 1961 als 1. Beigeordneter im Gemeindevorstand der Stadt Raunheim. Wilhelm Mauer starb am 21. Februar 1974 in Rüsselsheim.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten